Der Soziologe Didier Eribon über die Wut der Franzosen auf ihre Regierung, die extreme Rechte in Europa – und warum seine Mutter, eine klassische Arbeiterin, ihr ganzes Leben lang unglücklich war.

Der Soziologe, Philosoph und Autor Didier Eribon gilt nicht nur als einer der wichtigsten französischen Intellektuellen, sondern auch als Experte, wenn es um die extreme Rechte geht. Bereits in den Nullerjahren hielt er fest, wie Rechtspopulisten vor allem von einer klassisch links geprägten Arbeiterschaft gewählt wurden. Heute glaubt der 72-Jährige, dass der Erfolg der extremen Rechten in Europa gebremst werden kann, wenn es der Politik etwa gelingt, die Unzufriedenheit über den brüchig gewordenen Sozialstaat zu dämpfen. Das Gespräch fand im Vorfeld des Vienna Humanities Festival statt, bei dem Eribon am Samstag im Wiener Volkstheater auftreten wird.