„Zur Kenntnis genommen“ hätten es die Handballer des THW Kiel, dass sie in der ersten Halbzeit des Spiels gegen den TSV GWD Minden nicht auf das von der Haupttribüne aus gesehen rechte Tor spielten, sagte Filip Jicha. Der THW-Trainer gab zu: „Der Seitentausch hat uns verwundert.“ Aber er warf die „Zebras“ nicht aus der Bahn: Mit einem 33:25 (17:9) gewannen sie auch ihr sechstes Bundesliga-Saisonspiel.

Lukas Zerbe lobt die Abwehrarbeit

„Ich finde, dass wir sehr gut in der Abwehr standen“, erklärte der Kieler Rechtsaußen Lukas Zerbe – und traf damit den Nagel auf den Kopf. Denn dass die Gäste in der ersten Halbzeit auf keine zweistellige Torausbeute kamen, lag einerseits an den Paraden des wieder einmal starken THW-Torhüters Andreas Wolff. Andererseits aber auch an der Deckung der „Zebras“, die ihren Gegner wiederholt ins Zeitspiel und daraus folgend zu suboptimalen Abschlüssen zwang.

Elias Ellefsen á Skipagötu (Mitte), der hier zwischen Azat Valiullin (links) und Malte Donker vom TSV GWD Minden zum Wurf kommt, steuerte vier Tore zum Sieg des THW Kiel bei.
Foto: Johannes Speckner

Elias Ellefsen á Skipagötu (Mitte), der hier zwischen Azat Valiullin (links) und Malte Donker vom TSV GWD Minden zum Wurf kommt, steuerte vier Tore zum Sieg des THW Kiel bei.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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Nach anfänglichen Problemen und einem 2:3-Rückstand (4. Minute) schufen die Kieler mit ihren Balleroberungen in der Defensive die Basis für einen 5:0-Lauf zum 7:3 (12.) und damit früh den Grundstein für einen souveränen Sieg. Der einzige Punkt, der schon im ersten Abschnitt nicht ganz optimal war, war die Chancenverwertung: „Bis zur Pause haben war gut gespielt, aber auch schon ein paar freie Würfe vergeben“, gab THW-Rückraumspieler Harald Reinkind zu.

„Durch unseren Tempo-Handball mussten wir uns nicht jeden Treffer im Sechs-gegen-Sechs hart erarbeiten.“

Lukas Zerbe

Rechtsaußen THW Kiel

Immerhin aber trafen die Kieler in den ersten 30 Minuten beim 17:9 fast doppelt so oft wie ihre Gäste, die nach dem Seitenwechsel zunächst auf 11:17 verkürzten (32.). Auf dieses Ärgernis reagierten die Hausherren mit sehenswerten, schnellen Angriffen. „Durch unseren Tempo-Handball mussten wir uns nicht jeden Treffer im Sechs-gegen-Sechs hart erarbeiten“, kommentierte Zerbe den ersten Zehn-Tore-Vorsprung (32:22/36.).

Starke Abwehrarbeit: Veron Nacinovic (links) und Lukas Laube (rechts) vom THW Kiel stören am eigenen Kreis Malte Donker vom TSV GWD Minden.
Foto: Johannes Speckner

Starke Abwehrarbeit: Veron Nacinovic (links) und Lukas Laube (rechts) vom THW Kiel stören am eigenen Kreis Malte Donker vom TSV GWD Minden.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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In der Folge betrieben die Ostwestfalen allerdings erfolgreich Schadensbegrenzung und ließen den Rückstand nicht mehr höher anwachsen. „Wir haben einige gute Wurfchancen liegen gelassen“, gab Jicha zu, während Zerbe feststellte: „Dank unserer guten Abwehrarbeit standen wir vorne nicht unter dem Druck, bei jedem Angriff treffen zu müssen.“ Dass der zweite Durchgang letztlich mit einem 16:16-Unentschieden änderte, missfiel Reinkind: „Nach der Pause haben wir nicht mehr genug Emotionen auf das Spielfeld bekommen – da ist uns ein bisschen die Luft ausgegangen“, haderte der Norweger.

Rune Dahmke lobt seine jungen Mitspieler

Weniger hart fiel das Urteil von Rune Dahmke aus: „Ich finde, dass wir sehr konzentriert agiert haben.“ Bei einem deutlichen Vorsprung sei es „immer schwer, das bis zum Ende durchzuziehen“, gab der THW-Kapitän zu bedenken. Ein Lob sprach der gebürtige Kieler für seine beiden jüngsten Mitspieler Rasmus Ankermann und Leon Nowottny aus: „Ich finde, dass sie ihre Sache in der zweiten Halbzeit sehr gut gemacht haben.“

Bence Imre (links), der hier vor Malte Donker vom TSV GWD Minden zum Wurf kommt, steuerte vier Tore zum Sieg des THW Kiel bei.
Foto: Johannes Speckner

Bence Imre (links), der hier vor Malte Donker vom TSV GWD Minden zum Wurf kommt, steuerte vier Tore zum Sieg des THW Kiel bei.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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Ähnlich äußerte sich Jicha: „Ich freue mich für die Jungs, dass sie heute etwas mehr Spielzeit bekommen haben.“ Ankermann durfte sogar seine ersten beiden Bundesliga-Tore und Nowottny eine Siebenmeter-Parade bejubeln, während Eric Johansson mit sechs Treffern der beste THW-Schütze war. Dass die „Zebras“ zum dritten Mal in Folge deutlich gewannen und mit nun 12:0-Punkten ihre Tabellenführung untermauerten, dürfen auch ihre Konkurrenten im Kampf um die Spitzenplätze zur Kenntnis genommen haben.

Mehr Informationen:

THW Kiel – TSV GWD Minden 33:25 (17:9)größer alsGrößer als Zeichen

THW Kiel: Wolff (15 Paraden/davon 1 Siebenmeter), Nowottny (2/1) – Johansson (6), Ellefsen á Skipagötu (4), Imre (4), Reinkind (4), R. Dahmke (3), Madsen (3/davon 2 Siebenmeter), Zerbe (3), Ankermann (2), Bilyk (1), Duvnjak (1), Laube (1), Nacinovic (1), Landin, Överby
TSV GWD Minden: Ivanisevic (9 Paraden/davon 1 Siebenmeter), Semisch (8/1) – Kranzmann (5), Gruszka (4), Antanavicius (3), Diekmann (3), Vorlicek (3), Donker (2), Franz (1), Heitkamp (1), Korte (1), Valiullin (1), Welle (1), Schulz, Weber
Schiedsrichter: Gimmler / Rips
Zuschauer: 9672
Siebenmeter: 4/2:5/3
Zeitstrafen: 1:2

Die Bank des THW Kiel um Cheftrainer Filip Jicha (hinten Mitte) hatte am Donnerstagabend, 25. September, oft Grund zum Jubeln. Im Vordergrund Jan Malte Diekmann vom TSV GWD Minden.
Foto: Johannes Speckner

Die Bank des THW Kiel um Cheftrainer Filip Jicha (hinten Mitte) hatte am Donnerstagabend, 25. September, oft Grund zum Jubeln. Im Vordergrund Jan Malte Diekmann vom TSV GWD Minden.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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