Mutmaßliche Linksextremistin
Urteil im Prozess gegen Hanna S. erwartet
Aktualisiert am 26.09.2025 – 06:57 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Angeklagte Hanna S. steht beim Prozessauftakt im Gerichtssaal (Archivbild): Die 30-Jährige steht wegen eines brutalen Angriffs in Budapest vor Gericht. (Quelle: Alf Meier/dpa)
Hanna S. soll in Budapest Menschen brutal attackiert haben. Im Prozess gegen die Nürnbergerin soll nun ein Urteil fallen. Diese Strafe droht ihr.
Unterstützer der Angeklagten haben eine Demonstration vor der Justizvollzugsanstalt Stadelheim angekündigt, in deren Hochsicherheitssaal der Fall seit Februar dieses Jahres verhandelt wird. Der Vorwurf: Hanna S. soll im Februar 2023 gemeinsam mit weiteren mutmaßlichen Linksextremisten in Budapest Menschen brutal zusammengeschlagen haben, die sie dem rechtsextremen Spektrum zuordneten.
Das Gericht hatte allerdings bereits zu Prozessbeginn den Hinweis gegeben, der Vorwurf des versuchten Mordes sei womöglich zu hoch gegriffen. Dennoch fordert die Bundesanwaltschaft neun Jahre Haft für die 30-Jährige.
In Budapest kamen zu dem Zeitpunkt zum sogenannten „Tag der Ehre“ Rechtsextremisten aus ganz Europa zusammen, um des Ausbruchsversuchs der deutschen Wehrmacht, der Waffen-SS und ihrer ungarischen Kollaborateure aus der von der Roten Armee belagerten Stadt zu gedenken. Ein „Neonazi-Schaulaufen“, hatte Verteidiger Yunus Ziyal das Event zum Beginn des Prozesses genannt. „Es handelt sich um das derzeit größte Massenevent der extremen Rechten.“
Der Angeklagten wird neben versuchtem Mord auch gefährliche Körperverletzung und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Der Prozess findet vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München statt.