Die Schweizer Roche hat am Freitag hervorgehoben, dass eine ihrer US-Tochtergesellschaften kürzlich mit dem Bau einer neuen Anlage begonnen hat. Dies geschieht im Anschluss an die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, der neue Zölle auf importierte Pharmazeutika verhängt hat. Die Maßnahmen sollen jedoch nicht für Unternehmen gelten, die Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten errichten.
Trump erklärte am Donnerstag, dass die Vereinigten Staaten ab dem 1. Oktober einen Zollsatz von 100% auf Importe von Marken- oder patentierten Arzneimitteln erheben werden, es sei denn, das jeweilige Pharmaunternehmen baut eine Produktionsanlage in den USA.
Ein Sprecher von Roche verwies auf die Mitteilung vom 25. August über die Pläne der Genentech-Tochter für eine neue Produktionsstätte in Holly Springs, North Carolina. Zudem betonte Roche seine Zusage, 50 Milliarden US-Dollar in die US-Produktion sowie Forschung und Entwicklung zu investieren.
Roche und Novartis sind die beiden größten Pharmaunternehmen der Schweiz und betreiben bedeutende Produktionsstätten in den USA.
Novartis, das ebenfalls zu Beginn dieses Jahres eine umfangreiche US-Investition angekündigt hatte, reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme.
Branchenkreise schätzen, dass die von Trump am Donnerstag vorgestellten Zölle nach den bisherigen US-Angaben voraussichtlich nicht auf die beiden Schweizer Unternehmen angewendet werden.
Anleger zeigten sich von der Nachricht unbeeindruckt: Die Aktien von Roche und Novartis notierten am Freitagmorgen leicht im Plus.
Die Schweizer Regierung teilte mit, dass die zuständigen Behörden derzeit die möglichen Auswirkungen der von Trump angekündigten Pharmatarife analysieren. Einzelheiten dazu lägen jedoch bislang nicht vor.