Nach dem Cyberangriff auf ein IT-System am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) wird die Bearbeitung des Schadens wohl noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Das „eigentliche Kernproblem“ werde noch Tage andauern, teilte ein Sprecher des Flughafens mit. Wann das Problem behoben sein wird, ist demnach weiterhin unklar. Den Angaben zufolge funktioniert das lahmgelegte System für die Passagier- und Gepäckabfertigung aktuell noch nicht. Auch am Wochenende seien daher Verspätungen und vereinzelte Ausfälle möglich.
Für den Freitag wurden bereits drei Ankünfte und drei Abflüge abgesagt, teilte der Sprecher mit. Im Laufe des Tages könnten noch weitere Flüge dazukommen. Allerdings stabilisiere sich die Lage inzwischen, weil sich eine gewisse Routine bei den Beschäftigten eingespielt habe, hieß es. Die Airlines und die Unternehmen für die Bodenabfertigung würden nach und nach mehr Personal und zum Teil auch eigene Systeme und eigene Laptops an den Start bringen, um die Situation zu verbessern.
IT-Mitarbeiter arbeiten vor Ort an Problemlösung
Zwölf Mitarbeiter des betroffenen IT-Dienstleisters Collins Aerospace arbeiteten zudem am BER mit Hochdruck daran, das System wieder zum Laufen zu bringen, teilte der Sprecher mit. Demnach versuchen sie etwa, infizierte Rechner neu aufzusetzen. Die EU-Cybersicherheitsagentur
Enisa hatte zuvor bekannt gegeben, es handele sich um einen Angriff mit sogenannter Ransomware. Das ist Schadsoftware, die Daten und Systeme verschlüsselt und erst gegen
Zahlung eines Lösegelds wieder freigibt.
Bei der Cyberattacke am Freitagabend auf Collins Aerospace wurden elektronische Systeme für die Passagier- und Gepäckabfertigung gehackt. Neben dem BER waren insbesondere die Flughäfen in Brüssel, Dublin und London (Heathrow) von der Attacke betroffen. Sie meldeten ebenfalls Störungen und Probleme
bei der Passagierabfertigung. Britische Behörden nahmen einen Verdächtigen fest, der unter Auflagen jedoch wieder freigelassen wurde.
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