Berlin – Der Iran und Russland haben laut iranischen Staatsmedien ein Abkommen zum Bau neuer Atomkraftwerke im Iran geschlossen.

Während in New York gerade die UN-Vollversammlung tagt, schmieden Russland und Iran in Moskau handfeste Pläne: Die beiden Länder haben iranischen Staatsmedien zufolge ein Abkommen zum Bau neuer Atomkraftwerke im Iran unterzeichnet.

Wie das iranische Staatsfernsehen am Freitag berichtete, haben die russische Atomenergiebehörde Rosatom und das Unternehmen Iran Hormoz einen Vertrag im Umfang von 25 Milliarden Dollar (21,4 Milliarden Euro) zum Bau von vier Atomkraftwerken in Sirik in der südiranischen Provinz Hormosgan geschlossen.

Die Zusammenarbeit scheint die Umsetzung eines Plans zu sein, der bereits 2014 auf den Weg gebracht wurde. Dem zufolge hat der Iran das Ziel, in etwa 15 Jahren eine Kernenergiekapazität von 20 Gigawatt zu erreichen.

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Der Iran kämpft immer wieder mit Stromengpässen. Bislang verfügt das Land nur über ein Kernkraftwerk, das von Russland gebaut wurde und eine Kapazität von rund einem Gigawatt haben soll.

Der Zeitpunkt des neuen Atom-Deal zwischen den beiden Ländern ist kein Zufall: er erfolgt nur einen Tag, bevor die UN-Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft treten könnten. Im August hatten Deutschland, Frankreich und Großbritannien, bekannt als E3-Staaten, den sogenannten „Snapback-Mechanismus“ aktiviert. Dieser Mechanismus soll binnen 30 Tagen die 2015 schrittweise abgebauten UN-Sanktionen gegen den Iran wieder einsetzen. Die Frist endet in der Nacht zum Sonntag.

Trotz laufender Verhandlungen der E3-Staaten mit dem Iran am Rande der UN-Vollversammlung in New York ist eine Einigung in letzter Minute bisher nicht in Sicht.