1. Startseite
  2. Frankfurt

DruckenTeilen

Eine Tarifreform ist in Arbeit, es gibt noch Potential beim D-Jobticket und Frankfurt geht einen Sonderweg. Auf Bahnfahrende kommt einiges zu.

Frankfurt – Das Fahren mit Bus und Bahn wird teurer. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) kündigt für den Jahresanfang eine „Preisanpassung“ um durchschnittlich 4,75 Prozent an. Zeitgleich stellt er einige Angebote ein, teilte er am Freitag mit. Etwa die 9-Uhr-Tickets. Wegen des Deutschland-Tickets seien sie schwach nachgefragt, heißt es zur Begründung..

In Frankfurt stabil

Die Stadt Frankfurt trägt die Erhöhung mit Ausnahmen mit. Die Preise für Kinder bleiben stabil, die für Einzeltickets und Kurzstrecken für Erwachsene werden, für ein Jahr befristet, bei 3,80 Euro und 2,35 Euro eingefroren. Der Differenzbetrag werde von der Stadt bezahlt, um die fehlenden Einnahmen im Verbund auszugleichen. „Bus und Bahn müssen bezahlbar bleiben, auch für Familien“, sagt Oberbürgermeister Mike Josef (SPD).

Die größten Bahnhöfe in Hessen in Bildern – zwischen Überraschungen und bekannten Knotenpunkten493 Bahnhöfe gibt es in Hessen. Das Ranking der hessischen Bahnhöfe mit den meisten Gleisen hält einige Überraschungen parat.Fotostrecke ansehen63 Euro für das D-Ticket immer noch „hochattraktiver Preis“

Die Änderungen sind Vorboten für eine umfassende Tarifreform, die der RMV jetzt anpacken will. Den Weg dazu haben Bund und Länder frei gemacht, indem sie sich auf den Erhalt des Deutschlandticket bis zum Jahr 2030 geeinigt haben. Der RMV könne die Planungen dafür nun mit voller Kraft vorantreiben, sagt Geschäftsführer Knut Ringat im Gespräch der Frankfurter Rundschau. Über die Ausgestaltung entscheide der Aufsichtsrat. „Mit dem Ziel der Umsetzung bereits ab 2027.“ Dass das D-Tickets zum nächsten Jahr um fünf Euro teurer wird, finden Ringats Zustimmung. 63 Euro seien immer noch „hochattraktiver Preis“, meint er. „Schon nach wenigen Fahrten pro Monat oder bei weiten Fahrten mit dem Regionalverkehr sind Fahrgäste mit dem Deutschlandticket hierzulande viel günstiger unterwegs als in den allermeisten anderen europäischen Ländern.“

Er geht auch nicht davon aus, dass die Preiserhöhung zu einer Kündigungswelle führt. „Die prozentual größere Preisanhebung von 49 Euro auf 58 Euro zu Beginn 2025 hat sich kaum auf die Nutzungszahlen ausgewirkt, ganz im Gegenteil gibt es eine positive Fahrgastentwicklung.“ Im ersten Halbjahr 2025 habe der RMV im Durchschnitt rund 640 000 aktive D-Tickets-Abonnements gezählt. Tendenz steigend.

Regionalbahnen am Hauptbahnhof Frankfurt. (Archivfoto)Bahnfahren außerhalb von Frankfurt wird teurer. © Zoonar/ImagoRMV-Chef bezeichnet Erhöhungen als „moderat“

Von der Bestandsgarantie bis zum Jahr 2030 erwartet der RMV-Chef einen weiteren Schub. Insbesondere bei den Firmenkunden, da wäre noch einiges zu holen. „Die bisherigen politischen Rahmenbedingungen des Deutschland-Ticket Job ohne langfristigen Planungshorizont haben verhindert, das volle Potenzial des Deutschland-Tickets Job nachhaltig auszuschöpfen.“ Nun gebe es die Bestandgarantie bis 2020 als Anreiz. „Dem Grunde nach sollte jedes Unternehmen in FrankfurtRheinMain seinen Mitarbeitern künftig dieses Ticket anbieten, für eine insgesamt bessere Qualität und Mobilität in der Region.“

Die zeitgleiche Erhöhung der RMV-Tarife zum 1. Januar bezeichnet Ringat als „moderat“. Sie müssten die steigenden Kosten für Lohn, Gleisnutzung und Energie abfedern. Die Preise für Energie beispielsweise lägen 50 Prozent über dem Niveau von 2020. „Da im öffentlichen Nahverkehr keine Gewinne erwirtschaftet werden, dienen die erwarteten höheren Einnahmen unmittelbar der Sicherung der Finanzierung des Bus- und Bahnangebots.“ Die Alternative wäre Abbestellung – „was wir im RMV bisher vermeiden konnten“. Was nicht gelungen ist, ist die zahlreichen Störungen im Netz zu vermeiden. Geschuldet dem Ausbau der Schieneninfrastruktur, eine Investition in die Zukunft. „Es braucht eine starke Schiene für zuverlässige, pünktliche Züge. Dann, bin ich mir sicher, werden noch mehr Menschen mit dem ÖPNV fahren.“

Was sich ändert

Abgeschafft sind 9-Uhr-Monatskarte, 9-Uhr-Jahreskarte, 65-Plus-Monatskarte. Die einmalige Abbuchung pro Jahr entfällt für Jahreskarte, Persönliche Jahreskarte, Jahres-Zuschlagkarte. Beim Jobticket entfällt die Version, die nur zwischen Arbeits- und Wohnort gilt.

Das City-Ticket ist in drei weiteren Städten im RMV in die Fahrt mit dem Bus zum Bahnhof in der DB-Fernverkehrsfahrkarte eingebunden: Limburg, Wetzlar, Rüsselsheim. Mehr Infos sind unter www.rmv.de zu finden .