Zehn Jahre: Miu: Die Hamburger Soul-Pop-Rock-Musikerin feiert mit großer Bandbesetzung und ihren Fans beim Heimspiel im Mojo Club

Text von Gérard Otremba, Fotos von Sarah Ismail

Am Ende dann griff Miu zur Ukulele. Beim letzten Song „Ohana“. „Ohana“ – hawaiianisch für Familie – ein erweiterter Familienbegriff, der Freunde und Bekannte mit einschließt, ein Symbol für bedingungslose Liebe und Zusammenhalt, ein laut Miu etwas anderer Blick auf die Familie als in unserer Gesellschaft und ein Friedenssong obendrein. Der Hamburger Sängerin als Thema so wichtig, dass sie „Ohana“ für ihr 2017 erschienenes Album „Leaf“ aufgenommen hat und die Besucher ihres Konzerts am 26.09.2025 im Mojo Club damit in die Nacht entließ. Und sich selbst ein wenig in Urlaubsstimmung versetzte. Und das nach über zwei Stunden Spielzeit beim Heimspiel-Auftritt am Tag des Releases ihres neuen Albums „Ten Times Around“. Das als

Doppelalbum konzipiert ist – neben den aktuellen Songs befindet sich noch ein Werkschau-Album mit wichtigen Tracks aus den letzten zehn Jahren.

Der prächtige Miu-Sound

Zum runden Geburtstag fuhr Nina Graf, wie Miu bürgerlich heißt, das große Besteck im Hamburger Mojo auf. Mit ihrer neunköpfigen Band an Gitarre, Bass, Tasten, Schlagzeug, Backing Vocals (darunter Debby Smith) und Bläser-Section (Trompete, Posaune, Saxophon), brachte sie einen vollen und prächtigen Sound auf die Bühne. Mit „Up & Down (Cozy Place In The Middle)“ vom 2019er-Album „Modern Retro Soul“ ging es los und eine feine Auswahl an neuen und älteren Songs folgte. Die älteren gingen bis zur ihrer ersten Single „Mirror“ zurück, während „Run Boy“ und „Dark Place“ von „Ten Times Around The Sun“ die Rock-Pop-Seite Mius in den Fokus rückten.

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von Gérard Otremba

Jahrgang 1969. Selbständiger Journalist und als Chefredakteur verantwortlich für den Inhalt von Sounds & Books. Muss mit Sounds & Books Geld verdienen, um seine Miete bezahlen zu können. Begann seine journalistische Karriere in den 90ern für die Frankfurter Musikzeitschrift Kick’n’Roll, bevor er einige Jahre als freier Mitarbeiter für die Frankfurter Rundschau tätig war. Seit 2010 Online-Veröffentlichungen. Rezensent beim Rolling Stone-Magazin. Autor der Schriften „Die geheimen Aufzeichnungen des Buchhändlers“ sowie „Ein weiterer Tag im Leben des Buchhändlers“. Großer Bewunderer der Musik von The Beatles, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Neil Young, Van Morrison, Wilco, Nick Cave und Element Of Crime. Sympathisant des FC St. Pauli, Marathonläufer. Lebensmotto: „Rock’n’Roll Can Never Die“.