Von der Lausitz in die Löwenhöhle
Diese beiden Dresdner wollen Kaffee revolutionieren
Aktualisiert am 28.09.2025 – 01:13 UhrLesedauer: 2 Min.
Martin Emmrich (r.) und Bruno Stein präsentieren ihre Kaffee-Innovation in der Fernsehsendung „Höhle der Löwen“: Am Montag wird die Folge ausgestrahlt. (Quelle: rtl)
Mit Kaffeevideos erreichen sie Millionen Menschen weltweit. Doch ihr Dresdner Start-up Coby’s läuft nur schleppend.
Millionen Menschen schauen zu, wenn Martin Emmrich und Bruno Stein ausgefallenen Kaffee zubereiten. Ihr Instagram-Kanal „Yourcoffeedude“ ist ein Erfolg. Um daran anzuknüpfen, haben die beiden Dresdner ein eigenes Produkt entwickelt: eine braune, zähe Flüssigkeit.
Zwei Löffel des Kaffeekonzentrats, Wasser oder Milch dazu – fertig. So stellt sich Martin Emmrich die Zukunft des Kaffeetrinkens vor. Doch besonders viele Kunden konnten sie bislang nicht gewinnen – denn über ihren riesigen Instagram-Account wollen sie ihr Konzentrat nicht bewerben. Nur ein Bruchteil ihrer Zuschauerschaft spricht Deutsch: Die meisten Abonnenten kommen aus den Vereinigten Staaten oder Indien.
Die Geschichte der beiden 23-Jährigen klingt wie gemacht fürs Fernsehen. Sie beginnt in einem Kinderzimmer in der Lausitz. Drei Schulfreunde, die während der Corona-Zeit Kaffeevideos drehen und auf Social Media hochladen. „Wir hatten endlich mal Zeit, uns auszuprobieren“, erinnert sich Mitgründer Martin Emmrich. Doch es bleibt nicht bei Videos.
Nach einer Japan-Reise kommt Mitgründer Maximilian Buder mit einer Entdeckung zurück. In den winzigen Cafés Tokios stehen keine Vollautomaten mehr – sondern Fläschchen mit Kaffeekonzentrat. Die drei recherchieren und bemerken, dass es dafür in Deutschland kaum Anbieter gibt.
Während ihres BWL-Studiums in Dresden und Freiberg entwickelten sie zusammen mit Lebensmitteltechnikern ihre Rezeptur. Die Gründerschmiede der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden stellt kostenlose Räume zur Verfügung. 2023 gründen sie die Firma Coby’s.
„Wir sind immer noch erst in der Anfangsphase“, sagt Emmrich, der ein riesiges Potenzial für das Produkt sieht. „Die meisten wissen noch nicht, was Kaffeekonzentrat ist.“ Viele denken dabei an Instantkaffee.
„Unser Konzentrat hat damit nichts zu tun“, betont Emmrich. Dem frisch gebrühten Kaffee wird schonend Wasser entzogen. Aromen würden erhalten bleiben. Produziert wird in Deutschland. Vier Sorten gibt es: Original, Vanille, Haselnuss und Karamell. „Selbst Nicht-Kaffeetrinker mögen unsere aromatisierten Sorten“, sagt Emmrich. Eine Tasse Kaffee mit ihrem Konzentrat kostet demnach 57 Cent.