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Machen Sie auch so gerne Fotos von Freunden, Familie und von sich selbst? Nur: Werden sie von nachfolgenden Generationen überhaupt noch gesehen? Bei Gemälden ist das anders …

Im Kölner Wallraf-Richartz-Museum werden jetzt zwei Brüder vereint, die über Jahrhunderte getrennt waren. Die Gemälde von Joannes (geboren 1627) und Daniel de Ruyter (geboren 1632) hängen seit dieser Woche wieder nebeneinander wie in ihrem Elternhaus vor fast 400 Jahren.

Kuratorin Anja Sevcik: „Es ist anrührend, diese Familienzusammenführung zu erleben.“

Woher stammen die Jungs? Aus einer Juristen- und Kaufmanns-Familie in Den Haag. Vater de Ruyter wurde als calvinistisches Flüchtlings­baby aus dem katholischen Antwerpen in Köln geboren, die Mutter in Bremen.

Daniel de Ruyter auf dem Gemälde von 1639. Wie sein Bruder wurde er Jurist, verwaltete später das Familien-gut in Lille (heute Frankreich)

Daniel de Ruyter auf dem Gemälde von 1639. Wie sein Bruder wurde er Jurist, verwaltete später das Familiengut in Lille (heute Frankreich)

Foto: Historisches Archiv der Stadt Köln mit Rheinischem Bildarchiv/Marc Weber

Für ihre Kinder engagierten sie den renommierten holländischen Künstler Jan van Ravesteyn. Zum Glück ließen die stolzen Eltern ihre Namen auf dem Werk vermerken. So überlebte auch ihre Geschichte und versank nicht in der Anonymität.

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Wer ist wer? Der erstgeborene Joannes trägt mit fünf Jahren ein edles Kleid. Hält einen Zwergpapageien auf der Hand, in der anderen eine Reitgerte.

Das Bild des Joannes de Ruyter (1632) wurdefür rund 52.000 Euro bei Sotheby’s ersteigert

Das Bild des Joannes de Ruyter (1632) wurde für rund 52.000 Euro bei Sothebys ersteigert

Foto: Historisches Archiv der Stadt Köln mit Rheinischem Bildarchiv/Marc Weber

Daniel wirkt mit seinen sieben Jahren etwas erwachsener, bricht mit Schläger und Kugeln zum Mailspiel auf. Ein aristokratischer Vorläufer des Golfs.

Wie wurden die Brüder in Köln vereint? 2023 kauften die Förderer des Museums den Daniel. 2025 tauchte Joannes auf dem Kunstmarkt auf (gehörte Prinzessin Aga Khan) und konnte ebenfalls erworben werden. Nun werden sie erstmals zusammen ausgestellt.

So überstanden die de Ruyters und ihre Gemälde die Jahrhunderte. Kunst kann Ewigkeit. Mit Handyfotos wird das wohl nicht gelingen.