Drei Spiele, null Punkte – gemessen an den Ergebnissen war es eine Woche zum Vergessen für Fortunas U17. In der DFB Nachwuchsliga traf die Mannschaft von Sinisa Suker binnen acht Tagen auf Borussia Mönchengladbach, Bayer 04 Leverkusen und Kickers Offenbach. Ein knackiges Programm, bei dem sich die Flingeraner vorab wohl insgeheim etwas mehr als drei Niederlagen ausgerechnet hatten.

Fortunas Trainer wird die Partien dennoch aus unterschiedlichen Gründen noch länger in Erinnerung behalten. Denn was Sinisa Suker gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Mönchengladbach und den „Werksklub“ aus Leverkusen erlebte, war ihm in seiner Trainerkarriere nach eigenem Bekunden „noch nie widerfahren.“

Beim 0:3 gegen die Borussia und beim 2:3 gegen Bayer fielen die Gegentore nach identischen Mustern. Das jeweils erste resultierte aus frühen Eigentoren von Lenny Matla (2.) und Paul Weihs (7.). Die Gegentreffer Nummer fielen nach Eckbällen. Zum guten Ende gönnte die Fortuna ihren Kontrahenten in beiden Spielen auch noch einen Elfmeter, den diese verwandelten. Für manch Außenstehenden mag das Zufall gewesen sein, für Sinisa Suker aber nicht. „Wir begehen leider zu oft die gleichen Fehler“, merkte der Fußballlehrer kritisch an.

Auch zum Abschluss der Englischen Woche blieb seine Mannschaft am Samstag gegen Kickers Offenbach nicht frei von Fehlern, was mit einer 2:3-Heimniederlage quittiert wurde. Und dennoch war es in gewisser Weise ein denkwürdiger Tag aus rot-weißer Sicht. Zu tun hatte das mit dem zwischenzeitlichen Führungstreffer von Sulaiman Mohammed Kanyon, der die Gastgeber nach knapp einer Viertelstunde mit 2:1 in Front schoss.

Das erste Saisontor des Kickers mit der Rückennummer 29 wäre wohl nur eine Randnotiz wert, wenn es nicht ein weiteres Detail gäbe: Kanyon ist erst 13 Jahre alt und könnte damit theoretisch noch zwei Jahre für die C-Junioren spielen. Vermutlich gab es noch keinen Fortunen, der bei seinem ersten Tor in der höchsten Spielklasse für B-Junioren jünger war als Kanyon. Dass der Offensivmann seinen Altersgenossen voraus ist, stellte er auch in der vergangenen Saison unter Beweis, als er als D-Jugendlicher zu den erfolgreichsten Torschützen in der C-Junioren Regionalliga gehörte. Als Lohn folgte für ihn nun die nächste Beförderung.

„Wir trauen ihm den Sprung zu, sonst würden wir ihn ja auch nicht bei uns spielen lassen“, sagt Suker über seinen Rohdiamanten. Gegen die meist deutlich älteren Gegenspieler wird Kanyon auch in der Defensivarbeit noch einmal anders gefordert. „Gegen Leverkusen hat man gemerkt, dass ihm aufgrund der Arbeit gegen den Ball in manchen Situationen die Power fehlte, um selbst torgefährlich zu werden. Das ist aber ein normaler Prozess“, sagt Suker.

Gegen Offenbach machte Kanyon dann schon den nächsten Schritt und belohnte sich mit seinem ersten Ligator für die U17. Schade nur, dass Kanyons Torpremiere keine Zähler einbrachte. So war es für die Fortuna eine unvergessliche Woche zum Vergessen.