Petra Lenhard war einfach nur glücklich – mit dem Wetter, dem Programm und dem Besuch beim Paulinenpark-Fest. „Ach, schön, es ist richtig was los“, freute sich die Leiterin des Bürgerhauses Reisholz. Weil das Wetter mitspielte, waren viele Familien mit Kindern und auch Senioren aus den umliegenden Wohnheimen auf die „grüne Insel“ in Reisholz gekommen und feierten sich selbst, die anderen und das Paulinenpark-Fest.
Das wurde zum zehnten Mal gefeiert, weshalb sich die Organisatoren etwas Besonderes gönnten. „Wir haben ein Bungee-Trampolin aufgebaut. Das dürfen die Kinder kostenfrei benutzen“, sagte Lenhard. „Die Kosten dafür trägt der Förderverein des Bürgerhauses Reisholz.“ Kein Wunder also, dass die Schlange vor dem Trampolin nie kürzer wurde, wollte doch jedes Kind sich von den elastischen Gummiseilen und dem Sprungtuch in normalerweise unerreichbare Höhen katapultieren lassen.
Beim Paulinenpark-Fest wird grundsätzlich darauf geachtet, dass vieles für die Besucher kostenfrei ist, wie beispielsweise der Kölner Spielezirkus, oder zumindest zu günstigen Preisen angeboten wird. „Wir haben darum gebeten, dass ein Glas Wasser lediglich 50 Cent kostet. Und wir bieten auch Kuchen für einen halben Euro an“, so Lenhard.
Die Kombination aus Spiel, Spaß, Überraschungen, guter Finanzierbarkeit sowie das familien- und kindergerechte Angebot ließen das Paulinenpark-Fest zu einer etablierten Veranstaltung im Stadtteil werden. Das Bürgerhaus übernimmt alle zwei Jahre die Koordination der Veranstaltung. „Bei unserem ersten Fest hatten wir gerade mal vier oder fünf Mitveranstalter, diesmal sind es 23. Bisher mussten wir wetterbedingt erst ein Fest absagen“, offenbart die Bürgerhaus-Leiterin. „Jeder organisiert sein Angebot nach Absprache selbst und finanziert es auch.“ So waren Karnevalsvereine, Grundschulen, Parteien, Kindertagesstätten, Bürger- und Heimatverein, das Deutsche Rote Kreuz, Jugendeinrichtungen, die Altkatholische Gemeinde, die DRK Integrationsagentur, die Diakonie, türkische Vereine und viele Institutionen dabei, kurzum fast alle, die sich für Reisholz engagieren, kamen bei dem Fest zusammen.
„Das Paulinenpark-Fest ist eine Veranstaltung, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Viertel fördert. Hier kann man generationsübergreifend Kontakte intensivieren, neue knüpfen. Man lernt sich einfach in einer entspannten Atmosphäre kennen“, urteilt Melina Schwanke, Vorstandsmitglied der Karnevalsgesellschaft Reisholzer Quatschköpp. „Wenn man in einem Verein arbeitet, muss man mit den anderen Vereinen und ortsansässigen Organisationen reden, und zusammen das eigene Viertel gestalten. Wenn wir es nicht tun, dann tut es keiner.“ Also trugen die Quatschköpp, die ihre Heimat im Bürgerhaus Reisholz gefunden haben, als Besatzung des Getränkestandes etwas zum Gelingen des Fests bei. Genauso wie der Kölner Spielezirkus. Die Artistentruppe, die Kindern das ABC der Akrobatik vermittelt, ist seit dem ersten Fest dabei. „Ich glaube, ich war 2006 das erste Mal hier. Wir kommen immer gerne wieder. Die Atmosphäre ist toll, es gibt viele Kinder, die sehr neugierig sind“, stellt Spielezirkus-Artist Frank Brüggemann fest. „Es macht einfach immer wieder Spaß.“
Die Freude und Ungeduld auf das Fest war schon weit vor dem Start um 14 Uhr erlebbar. Viele Kinder waren in Begleitung ihrer Erziehungsberechtigten schon deutlich vor dem Beginn am Veranstaltungsort eingetroffen. Einige versuchten sich auf dem Spielplatz abzulenken, andere wollten unbedingt die ersten beim Spielezirkus, auf dem Bungee-Trampolin, im Teddy-Krankenwagen, beim Entenangeln, beim Dosenwerfen, beim Hindernis-Parcours, beim Glücksrad, beim Trommel-Workshop oder bei einer der anderen Attraktionen sein. „Die Kinder sind absolut happy. Das ist so schön zu sehen“, freute sich Schwanke. „Es ist auch schön, dass wir etwas dazu beitragen können, die Kinder aus dem Haus und weg vom Computer zu locken.“