- Autorin Marah Woolf las bei den Namenlosen Tagen in Syke aus Band zwei ihrer Angelus-Trilogie vor rund 80 meist weiblichen Fans vor.
- Woolf erläuterte, dass sie ihre Angelus-Trilogie überarbeitet, in einer neuen Schmuckausgabe herausgegeben und die Kapitel auf Wunsch der Leserinnen gekürzt hat.
- Die Autorin beantwortete Publikumsfragen, sprach über Mythologien in ihren Büchern und veranstaltete ein Quiz zu Engeln; weitere Schmuckausgaben wird es laut ihr nicht geben.
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Die Aula der Realschule Syke war am Sonnabendnachmittag fest in weiblicher Hand. Romantasy-Autorin Marah Woolf las dort im Zuge der Namenlosen Tage aus ihrer überarbeiteten Angelus-Trilogie und rund 80 Fans waren der Einladung gefolgt. Ihr Genre findet vor allem bei Frauen großen Anklang. Dementsprechend war die überwiegende Mehrheit des Publikums weiblich. Auch wenn die Anregung, die Magdeburgerin einzuladen, von einem ihrer männlichen Fans kam, wie Mit-Organisator Matthias Müller eingangs verriet.
„Zorn der Engel“: Moon und Lucifer
Marah Woolf war gekommen, um Passagen aus dem zweiten Band der Trilogie, „Zorn der Engel“, zu lesen. Den Inhalt des ersten Bandes fasste sie kurz zusammen, dann ein schneller Brillenwechsel und los ging es. Dabei wurde es mucksmäuschenstill in der Aula.
Zwischen den Lesepassagen gab Marah Woolf aber auch bereitwillig Auskunft über ihr Schreiben und ihre Arbeit als Selbstverlegerin. Denn als solche hat sie ihre Angelus-Trilogie, die bereits 2019 erschien, nun überarbeitet und in einer neuen Schmuckausgabe herausgegeben. So seien beispielsweise die Kapitel nun kürzer, ließ sie das Publikum wissen. Zu oft habe sie von ihren Leserinnen zu hören bekommen: „Wenn ich doch abends schlafen will, kann ich nicht mehr so lange Kapitel lesen“, verriet sie mit einem Schmunzeln.
Sie hätte dafür ja eine einfache Lösung, ein Lesezeichen, ein Lesebändchen oder auch einfach ein Knick in die Seite. Ein Bekenntnis, das ihre Zuhörerinnen kollektiv nach Luft schnappen ließ. Eine weitere Passage über den Hauptcharakter des Buches, die junge Moon und den Engel Lucifer – ja, genau der – konnte sie aber rasch wieder milde stimmen.
Ursprünglich wollte ich mal Archäologie studieren
Marah Woolf, Autorin
Engel, Hexen, griechische Götter – Marah Woolf widmet sich in ihren Büchern gern den Mythologien. „Ursprünglich wollte ich mal Archäologie studieren“, teilte sie mit. Das Interesse daran sei immer noch da, und mit jedem Buch lerne sie dazu. Wie auch über Engel. Dazu hatte sie ein kleines Quiz vorbereitet, auf das sich das Publikum nur zu gern einließ und ebenfalls dazulernte. In wie vielen Religionen spielen Engel eine Rolle? In über 20. Wie groß müsste die Spannweite der Flügel sein, damit ein etwa 1,85 Meter großer Mann mit ihnen fliegen könnte? Zwölf Meter lautete die verblüffende Auflösung. Die nächste Vorleseszene, in der die Protagonistin sich auf einer schmalen Pritsche von dem gefallenen Erzengel mit seinen Flügeln wärmen lässt, hätte sie also eigentlich ganz anders schreiben müssen, bekannte sie. Ein Fauxpas, den ihr die Zuhörerinnen aber nicht übel nehmen.
Zum Abschluss nahm Marah Woolf sich noch Zeit, die Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Und dabei gab es klare Antworten. Ob es weitere Schmuckausgaben ihrer Werke geben wird? „Nein. Das war mir schlichtweg zu viel Arbeit“, gestand sie mit einem Lachen. Aber Ideen habe sie noch viele. „Meistens kommen die immer dann, wenn man gerade mit dem Schreiben eines Buches beschäftigt ist.“