Was taugt „Kammerflimmern“, der zehnte „Tatort“ aus Zürich mit den Ermittlerinnen Tessa Ott (Carol Schuler) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher)?

Eigentlich wollte Hacker Albin Fischer (Sven Schelker) nur die Machenschaften des Schrittmacherproduzenten Lauber Cardio offenlegen. Weil der Hersteller mehr betrog, als er erwartet hat, gerät der Warnschuss zur tödlichen Waffe.

So viele Leichen gab es wohl noch nie

57 Menschen lassen ihr Leben. 56 sterben durch manipulierte Defibrillatoren, der Hacker stirbt durch die Hand von Simon Berger (Martin Vischer), dem Entwicklungschef des Herstellers. Die Zahl der Toten stellt womöglich sogar den bisherigen Rekordhalter, den „Tatort: Im Schmerz geboren“ mit Ulrich Tukur von 2014, in den Schatten. Ist natürlich kein Qualitätsmaßstab, aber wichtig für die Buchhaltung.

Der Hacker Albin Fischer (Sven Schelker) hat etwas losgetreten, was er so nicht wollte. Foto: ARD Degeto Film/SRF/Samuel Schal

Die Börse ist sooo böse. Wir Kleinsparer haben es schon immer geahnt: Sie macht nicht nur Spekulanten reich. Sie führt auch dazu, dass etwa die Produzenten lebensrettender Gerätschaften skrupellos tricksen. Ob das die Wirklichkeit abbildet, spielt keine Rolle. In dem Krimi wirkt das schlüssig.

Oft nervt es, wenn Ermittler mit Privatgeschichten in die Handlung verstrickt sind. Dass Kommissarin Tessa Ott (Carol Schuler) außer Kontrolle gerät, als sie erfährt, dass ihre Mutter ein todbringendes Implantat trägt, erhöht aber die Spannung.

Unser Fazit

 Super Plot (Drehbuch: André Küttel, Petra Ivanov), erstklassig inszeniert (Regie: Barbara Kulcsar). Was will man mehr? Vielleicht hinterher einen Beruhigungstee für die Nerven. Spannung Note 1; Logik Note 2