Montag, 29. September: Carnival

Hinter dem Anbieter von Kreuzfahrten liegt mit einem Plus von bislang 22,9 Prozent erneut ein starkes Börsenjahr. Mit einem Jahreshoch von 32,80 US-Dollar gelang der Aktie sogar ein neues
Mehrjahreshoch und damit der höchste Stand seit dem Corona-Crash. Der TUI-Rivale profitiert von der anhaltend hohen Tourismus-Nachfrage – die Branche hat sich bislang als widerstandsfähiger erwiesen als die Konsumgüterindustrie.

Trotz der starken Kursgewinne handeln die Anteile mit einer Bewertung, die als fair bezeichnet werden kann. Für das laufende Geschäftsjahr ist ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15,2 eingepreist, für
das kommende Jahr werden 13,1 geschätzt. Beide Werte liegen deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 18,1. Beim Kurs-Cashflow-Verhältnis liegt der Abschlag gegenüber der Vergleichsgruppe sogar
bei knapp 39 Prozent. Carnival kommt hier auf 7,2. Das zeigt, dass das Unternehmen inzwischen wieder in der Lage ist, aus seinem operativen Geschäft hohe Mittelzuflüsse zu erzielen – eine
wichtige Kompetenz vor dem Hintergrund des noch immer hohen Schuldenberges von 25,9 Milliarden US-Dollar, der damit knapp der Nettoverschuldung von 26,5 Milliarden US-Dollar liegt.

Insgesamt dürften die Hürde für das Erfüllen der Erwartungen sowie eine ansprechende Kursreaktion damit niedrig liegen. Gegenüber dem Vorjahresquartal wird ein Umsatzanstieg von rund 2,5 Prozent
auf 8,11 Milliarden US-Dollar erwartet. Der Gewinn pro Aktie soll auf bereinigter Basis (Non-GAAP) um 5 Cent auf 1,32 US-Dollar klettern. In den vergangenen 10 Quartalen konnte das Unternehmen die
Erwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn 10 Mal übertreffen.

Am Optionsmarkt ist eine Kursbewegung um bis zu 7,3 Prozent eingepreist, wobei die Wetten auf steigende Kurse knapp überwiegen: 53,3 Prozent der am kommenden Freitag verfallenden Optionskontrakte
sind Call-Optionen, die übrigen 46,7 Prozent entfallen auf Put-Optionen.

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ISIN:PA1436583006WKN:120100

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Analysten sehen neue Stärke

rückwärts

vorwärts

Dienstag, 30. September: Paychex

Der Dividendenwachstumswert kämpft in diesem Jahr mit Schwierigkeiten, die Aktie hat bereits 8,6 Prozent an Wert verloren. Vor allem in den Sommermonaten ging es für den Anbieter von
Lohnbuchhaltungs- und Personalmanagementsoftware kontinuierlich bergab. Der Grund hierfür ist vor allem die Eintrübung am US-Jobmarkt. Mit dessen Entwicklung ist die Aktie und auch die
Geschäftsentwicklung von Paychex hoch korreliert: Je mehr Menschen in Jobs sind, desto höher die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens.

Angesichts der anhaltenden Kursverluste die Bewertung der Aktie so attraktiv wie lange nicht. Gegenwärtig bietet Paychex eine Dividendenrendite von 3,4 Prozent. Das liegt um rund 28 Prozent über
dem Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre. Umgekehrt handeln die Anteile bei vielen anderen Kennziffern unter dem historischen Durchschnitt. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23,4 beträgt der
einst hohe Aufschlag gegenüber dem Rest der Branche „nur“ noch 13,2. Die Premium-Bewertung ist mit Blick auf die langfristige Geschäfts- und Dividendenentwicklung aber gerechtfertigt. Die
durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) der Ausschüttungen lag in den vergangenen 10 Jahren bei beeindruckenden 12,9 Prozent.

Ähnlich wie Carnival dürften die Anforderungen an das Geschäftsergebnis für eine Erholung der Aktie überschaubar sein. Analystinnen und Analysten erwarten nach der Übernahme von Paycor eine
kräftige Umsatzsteigerung von 16,7 Prozent auf 1,54 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Gewinn pro Aktie soll mit 1,20 US-Dollar um 4 Cent über dem Vorjahresergebnis liegen.

Optionshändlerinnen und -händler sind vorsichtig optimistisch, dass das Unternehmen von der Vorlage seiner Zahlen profitieren kann, und haben sich mit einer Call-Quote von 55,6 Prozent mehrheitlich
für steigende Kurse in Stellung gebracht. Die implizierte Kursbewegung ist mit ±7,1 Prozent aber überdurchschnittlich hoch. Das zeigt, dass eine gewisse Unsicherheit herrscht.

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ISIN:US7043261079WKN:868284

Dienstag, 30. September: Nike

Der Adidas-Rivale befindet sich weiterhin im Umbruch. Wenngleich sich die Aktie
von ihren Mehrjahrestiefs deutlich erholen konnte, sind Anlegerinnen und Anleger bezüglich der weiteren Geschäftsentwicklung noch immer skeptisch – das beweist das Minus von 8,4 Prozent seit
dem Jahreswechsel. Zwar legten die Anteile nach den im Juni vorgelegten Quartalszahlen kräftig zu.

Jetzt wird Nike aber beweisen müssen, ob die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt waren. Damals stieg die Aktie trotz eines Umsatzrückgangs um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, weil das
Management um CEO Elliott Hill die Talsohle für durchschritten erklärte. Noch immer sitzt das Unternehmen aber auf unverkaufter Ware im Wert von fast 7,5 Milliarden US-Dollar. Die vor einem Monat
angekündigten Stellenstreichungen jedenfalls deuten darauf hin, dass das Hoffen auf eine Nachfrageerholung aus Sicht des Unternehmens allein kein angemessener Schritt zur Verbesserung der Bilanz
ist. Was sich jedoch als Treiber für die Geschäftsentwicklung herausstellen könnte, ist die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land – so jedenfalls die Meinung des Research-Hauses RBC
Capital in einer kürzlich veröffentlichten Studie.

Im zurückliegenden Quartal dürfte es noch nicht zu Verbesserungen gekommen sein. Am Markt erwartet wird ein Umsatzrückgang von 5,2 Prozent auf 10,99 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn pro Aktie wird
auf 0,27 US-Dollar geschätzt – es wäre das zweitschlechteste Ergebnis der vergangenen 5 Jahre übertroffen ausgerechnet nur vom vergangenen Quartal (0,14 US-Dollar), nachdem die Aktie um 15,2
Prozent zugelegt hatte.

Für dieses Mal ist eine Kursbewegung um 8,4 Prozent eingepreist. Eine Mehrheit der Händlerinnen und Händler am Optionsmarkt setzt dabei auf eine Wiederholung des Überraschungserfolges: 65,2 Prozent
aller am kommenden Freitag verfallenden Kontrakte sind Call-Optionen.

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ISIN:US6541061031WKN:866993

Dienstag, 30. September: Lamb Weston

Wie der Sportartikelhersteller steckt auch Lamb Weston in Schwierigkeiten. Der auf Kartoffelprodukte spezialisierte Nahrungsmittelkonzern kämpft mit einer anhaltend schwachen Nachfrage seiner
Geschäftskundinnen und -kunden – darunter auch McDonald’s.

Das Geschäftsumfeld wird durch steigende Input-Kosten bei Agrarrohstoffen einerseits und eine anhaltende Nachfrageschwäche andererseits belastet. Die vielen Preiserhöhungen von Fast-Food-Anbietern
in den vergangenen Jahren haben vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern gehörig den Appetit verdorben. Darunter leidet auch der Absatz von Lamb Weston, wie die deutlich abgeflachte Wachstumskurve
mit zuletzt einigen Minusquartalen beweist.

Obwohl die Aktie in diesem Jahr bereits 17,4 Prozent an Wert eingebüßt hat, ist die Bewertung noch immer nicht attraktiv. Zwar bietet das Unternehmen mit 2,7 Prozent eine überdurchschnittlich hohe
Dividendenrendite, aber ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19,5 ist für ein Unternehmen mit einer stagnierenden Umsatz- und Gewinnentwicklung zu hoch. Das beweist auch der Aufschlag von 22,6 Prozent
gegenüber dem Branchendurchschnitt. Darüber kann auch das gegenüber der Vergleichsgruppe niedrigere Kurs-Cashflow-Verhältnis nicht hinwegtäuschen.

Wenn die Aktie von der Zahlenvorlage profitieren und eine Erholung einleiten soll, führt um eine deutliche Verbesserung der Geschäftszahlen kein Weg vorbei. Eine solche ist laut der
Marktschätzungen aber nicht in Sicht, im Gegenteil. Gegenüber dem Vorjahresquartal sollen die Erlöse um knapp 2 Prozent auf 1,62 Milliarden US-Dollar gesunken sein, während beim bereinigten Gewinn
pro Aktie sogar ein Rückgang von 20 Cent auf 0,53 US-Dollar erwartet wird.

Um 16,3 Prozent ging es für die Anteile nach dem letzten Quartalsbericht bergauf. Damals war eine Kursbewegung von 10,8 Prozent eingepreist, jetzt sind es mit 10,9 Prozent geringfügig mehr. Das
Sentiment ist allerdings äußerst negativ: Nur 31,4 Prozent der am 17. Oktober verfallenden Optionen sind Call-Optionen, während 68,6 Prozent auf Put-Optionen entfallen.

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ISIN:US5132721045WKN:A2ATEK

Mittwoch, 01. Oktober: Rezolve AI

Während die Kursentwicklung bei großen KI-Werten wie Nvidia, Microsoft und Amazon in den vergangenen Wochen weitestgehend zum Erliegen gekommen ist, konnten vor allem Werte aus der zweiten und dritten Reihe glänzen. Dazu gehört auch
die Aktie von Rezolve AI. Das Unternehmen ist zwar im Vereinigten Königreich beheimatet, ist aber an der Technologiebörse Nasdaq gelistet.

Verglichen mit dem Stand vor einem Jahr notieren die Anteile zwar mit einem Minus von 17,7 Prozent, aber gegenüber dem Jahreswechsel steht nach einer beeindruckenden Aufholjagd ein Plus von 55,8
Prozent zu Buche. Dabei profitierte der eigentlich auf die Entwicklung von Sprachmodellen für Einzelhandelsunternehmen spezialisierte Konzern auch von seiner Bitcoin-Treasury-Strategie – ein
Vorgehen, für das zuletzt die Aktien vieler Unternehmen mit fürstlichen Kursgewinnen belohnt wurden.

Was die Geschäftsentwicklung angeht, ist die Lage deutlich weniger rosig. Das Unternehmen erwirtschaftet noch kaum Erlöse. Im vergangenen Jahr waren es magere 200.000 US-Dollar. Dem standen
Verluste in Höhe von 172,6 Millionen US-Dollar gegenüber – das zeigt, wie fantasievoll das an der Börse 1,5 Milliarden US-Dollar schwere Unternehmen bewertet wird.

Nach Einschätzung der Expertinnen und Experten steht Rezolve AI aber vor einer Beschleunigung seiner Geschäftsentwicklung. Der Umsatz im abgelaufenen Quartal wird auf 1,5 Millionen US-Dollar
getippt. Der pro Aktie erwirtschaftete Fehlbetrag soll sich auf 0,04 US-Dollar belaufen.

Ein Grund für den gewaltigen Kursanstieg in den vergangenen Wochen waren Wetten mit Call-Optionen quer über das gesamte Laufzeitangebot hinweg. Dementsprechend kommt Rezolve AI auf eine
haarsträubend hohe Call-Quote von 91,8 Prozent. Schon das könnte ein Grund dafür sein, warum die Aktie nach den Zahlen fallen wird – weil die Verkäuferinnen und Verkäufer dieser Optionen ein
Interesse daran haben, dass sie aus dem Geld und damit wertlos verfallen. Die implizierte Kursbewegung liegt bei 26,8 Prozent. Hier wird es also in jeder Hinsicht extrem zugehen!

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ISIN:GB00BQH8G337WKN:A40GZT

Wert Datum Zeit erw. EPS * erw. Umsatz erw. Kursbew. Börsenwert Jefferies Financial Mo., 29.09. Nachbörse 0,86 $ 1,92 Mrd. $ ± 8,6 % 13,7 Mrd. $ Vail Resorts Mo., 29.09. Nachbörse -4,73 $ 276,2 Mio. $ ± 8,6 % 5,5 Mrd. $ Progress Software Mo., 29.09. Nachbörse 1,30 $ 240,1 Mio. $ ± 13,7 % 1,8 Mrd. $ RPM Intl. Mi., 01.10. Vorbörse 1,88 $ 2,05 Mrd. $ ± 7,2 % 15,0 Mrd. $ Acuity Mi., 01.10. Vorbörse 4,84 $ 1,23 Mrd. $ ± 7,8 % 10,4 Mrd. $ Conagra Brands Mi., 01.10. Vorbörse 0,33 $ 2,62 Mrd. $ ± 5,1 % 8,7 Mrd. $ Novagold Mi., 01.10. Vorbörse -0,04 $ 0,00 $ ± 12,0 % 3,4 Mrd. $

* Earnings per Share / Gewinn pro Aktie (Non-GAAP, bereinigt)

Stand: Sonntag, 28. September, 13:30 Uhr (MESZ)

Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion