Für „Drohnenwall“

Großbritannien will Drohnen-Produktion hochfahren

Aktualisiert am 29.09.2025 – 10:21 UhrLesedauer: 2 Min.

Eine Shahed-Drohne im Flug (Archivbild).Vergrößern des Bildes

Eine Shahed-Drohne im Flug (Archivbild): Die britischen Drohnen wurden gegen dieses Modell bereits eingesetzt. (Quelle: IMAGO/Anonymous/imago-images-bilder)

Erst am Freitag kündigten EU-Staaten einen „Drohnenwall“ an. Jetzt hat sich Großbritannien bereit erklärt, wichtige Bestandteile dafür bereitzustellen.

Als Reaktion darauf verhandelten am Freitag neun EU-Staaten über die Errichtung eines sogenannten „Drohnenwalls“. Dieser soll Europa gegen Verletzungen des Luftraums durch unbemannte Flugobjekte schützen. Wie Verteidigungsminister John Healey jetzt in einem Interview mit der britischen Zeitung „The Telegraph“ erklärt, will Großbritannien dafür Abfangdrohnen zur Verfügung stellen.

Die Drohnen sollen aus dem von Großbritannien und der Ukraine gemeinsam geführten Drohnenprogramm „Project Octopus“ stammen. Laut Healey sind die Modelle deutlich billiger als die Drohnen der Gegenseite – sie sollen weniger als ein Zehntel davon kosten. Die Drohnen hätten sich bereits als sehr effektiv gegen die von Russland genutzten Shahed-Modelle aus dem Iran erwiesen.

Wie der „Telegraph“ in einer Übersicht erklärt, wird der „Drohnenwall“ insgesamt aus einer Kombination verschiedener Maßnahmen bestehen: Neben Abfangdrohnen sollen auch Kampfjets Teil des Walls sein, zudem Radar- und Abwehrsysteme.

Wie EU-Verteidigungsindustriekommissar Andrius Kubilius am Freitag mitteilte, wurde bei einer Videokonferenz mit Verteidigungsministern vereinbart, mit der Umsetzung des Konzepts zu beginnen. Demnach soll vorrangig ein „Drohnenwall“ errichtet werden, der mit fortschrittlichen Fähigkeiten das Erkennen, Verfolgen und Abfangen von unbemannten Flugkörpern ermöglicht.

An dem Konzept für eine deutlich effektivere Drohnenabwehr an der EU-Ostflanke wird bereits seit Monaten gearbeitet. Wie notwendig es ist, zeigte aus Sicht der Planer zuletzt vor allem das massive Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum Polens vor zweieinhalb Wochen. Als weiterer Beleg werden auch die Ereignisse in Dänemark gewertet.