„Wir sind rundum zufrieden. Das Wetter ist perfekt. Wir haben nur einen krankheitsbedingten Ausstellerausfall, ansonsten sind alle da. Dazu jede Menge Besucher mit guter Laune. Was will man mehr“, sagte Mareike Backhausen am vergangenen Sonntag. Die Leiterin des Citymanagements der Stadt Viersen konnte zusammen mit ihrer Kollegin Susanne Laurenz, die sich beide auf dem Sparkassenvorplatz eingefunden hatten, um dem Auftritt der Big Band vom Albertus-Magnus-Gymnasium zu lauschen, ein positives Feedback betreffend das Stadtfest „Viersener Note“ geben.
Die Bierzeltgarnituren vor der Bühne waren dicht an dicht besetzt und die Besucher genossen bei strahlendem Sonnenschein den gerade angelaufenen musikalischen Akt. Die rundherum stehenden kulinarischen Büdchen verbreiteten einen Duftmix von süßen sowie herzhaften Gerichten und der Pavillon, an dem Kinderschminken angeboten wurde und Buttons herstellen angesagt war, präsentierte sich umlagert. Das galt auch für zweite Bühne am Remigiusplatz. Auch hier herrschte Leben pur. Die Fußgängerzone war mit gleich 40 Ausstellern zur Flaniermeile mutiert, die das Angebot neben dem örtlichen Einzelhandel am verkaufsoffenen Sonntag ergänzten. „Der Einzelhandel spricht von einem langsamen Anlauf, der sich jetzt sichtlich gesteigert hat, so wie auch die Anzahl der Besucher nach oben klettert. In der Gastro ist man hingegen vom ersten Moment an zufrieden“, sagte Laurenz. Wobei die Besucher nicht nur aus der Kreisstadt angereist waren, sondern aus dem gesamten Umfeld einschließlich Krefeld und Mönchengladbach, fügte sie an.
„Wir kommen schon seit vielen Jahren zur Viersener Note. Es ist nicht der Verkauf an sich, sondern es sind die vielen netten Gespräche, die man führt“, sagte Manuela Nicasius-Jung, die zusammen mit ihrem Mann Klaus Jung jede Menge Handgestricktes mitgebracht hatte, angefangen von Socken in sämtlichen Größen bis hin zu Mützen und Kinderfäustlingen. Sie stricke das ganze Jahr über, weil es ihr einfach so viel Freude mache, erzählte die Viersenerin.
Am Verkaufswagen von Marianne Michels staunte derweil so mancher. „Glasierte Äpfel habe ich schon ewig nicht mehr gesehen“, sagte Benedikt Schimke. Es seien nicht nur Äpfel da, sondern auch Trauben, teilte Michels dem Kunden mit, während sie selber die nächsten Äpfel im heißen Sirup schwenkte, der in einem großen Kessel vor sich hin kochte. Zuckerwatte, frisch geröstetes Popcorn und gebrannte Mandeln „wie aus Omas Zeiten, wenig Zucker, viel Mandel“, wie das Verkaufsschild verkündete, lockten die Besucher neben den Früchten mit dem rot glänzenden Sirupüberzug an.
Witzige Kissenhüllen, Gutes vom Wattwurm, Spezialitäten aus Thüringen, ausgefallener Schmuck, Kräutertees sowie jede Menge Dekoration, darunter auch schon die ersten vorweihnachtlichen Stücke, luden zu einem Bummel ein. Wer Praktisches suchte, kam ebenfalls auf seine Kosten. Die ganze Palette der Bürsten war genauso vertreten wie das Angebot von Messern und Co. samt Schleifen. „Guck mal“, dieser Ruf ging immer wieder durch die Fußgängerzone, wenn die Personen von „Living Characters“ in ihren Fantasie-Plüschkostümen auftauchten. Handys wurden gezückt, und so mancher junger Besucher kuschelte eine Runde mit den plüschigen Gesellen.
Lachen war am Pavillon von Mareike Lenz zu hören. Die Puppenspielerin war mit ihrem Stück „Honk, Hanna und die Seifenblasen“ zu Gast und nahm die Zuschauer mit auf eine Reise an den Nordpol, denn dort kann man Wunschseifenblasen einfrieren und das ist wichtig, damit sie nicht zerplatzen. Bei der Schachabteilung von Blau Weiss Concordia Viersen herrschte an den beiden Schachtüchern auf dem Boden reger Spielbetrieb. Der zehnjährige Maximilian und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Leonard spielten gegen ihren Vater Adrian. „Wir spielen zu Hause ebenfalls Schach und hier mit den großen Figuren ist es ein wirklich schönes Angebot“, bemerkte Verena, die den drei zuguckte. Wilfried Rahn, Vorsitzender der Schachabteilung, konnte indes berichten, dass die Teilnahme an der „Viersener Note“ immer wieder neue Spieler in den Verein locke. „Wer dann einmal gesehen hat, wie viel Spaß man bei uns haben kann, der bliebt in der Regel“, bemerkte Rahn.