Im Laufe des diesjährigen Snapdragon Summit hat Qualcomm weitere technische Details zur zweiten Generation seiner ARM-Notebookprozessoren Snapdragon X veröffentlicht. Anfangs besteht die Familie aus den drei Elite-Varianten X2E-96-100, X2E-88-100 und X2E-80-100.

Besonders stolz ist Qualcomm auf das 96er-Topmodell, welches als einziges den Namenszusatz Extreme trägt, aber auch technisch aus der Reihe fällt. Erstmals hat ein Snapdragon drei Speichercontroller für ein 192 Bit breites Speicherinterface. In Kombination mit LPDDR5X-9523-Speicher, der in Form von drei Speicherchips mit auf dem Prozessorträger sitzt, lassen sich bis zu 228 GByte/s umherschaufeln.

Snapdragon X2 Elite Extreme mit 48 GByte LPDDR5X-Speicher auf dem CPU-Package

(Bild: Florian Müssig / heise medien)

Memory on Package (MoP) haben auch einige andere Notebookprozessoren wie Apples M4 oder Intels Core Ultra 200V (Lunar Lake), dort aber jeweils nur mit 128 Bit. Der stärkere M4 Pro hat vier Speichercontroller (256 Bit), doch weil Apple lediglich LPDDR5X-7500 vorsieht, schafft das Speicherinterface dort kaum mehr als das des Snapdragon X2 Elite Extreme, nämlich 240 GByte/s. Gleiches gilt für AMDs Ryzen AI Max 300 alias Strix Halo.

Speicherlimit

Der dritte Speichercontroller war auch der Grund, warum sich Qualcomm für den Speicher auf dem Träger entschieden hat: Das Package sollte kompakt bleiben, um in Notebooks nicht zu viel Platz einzunehmen. Der Nachteil: Weil von den benötigten besonders schlanken LPDDR5X-Chips derzeit bestenfalls 16-GByte-Module verfügbar sind, ist der Speicherausbau beim X2E-96-100 auf 48 GByte beschränkt – analog zum Core Ultra 200V und M4, die es wegen 128-Bit-Interface maximal mit 32 GByte Gesamtspeicher gibt.

Sobald Speicherbausteine mit 24 oder 32 GByte verfügbar sind, spricht laut Qualcomm nichts gegen eine Variante mit 72 oder 96 GByte, falls der Markt danach verlangt. Die beiden kleineren Elite-Modellen X2E-88-100 und X2E-80-100 haben das eben geschilderte Limit nicht, da ihr Träger nur das Prozessor-Die enthält und Hersteller schon ab Start bis zu 128 GByte Arbeitsspeicher separat aufs Mainboard löten können. Das Package ist aber ein anderes als beim Snapdragon X1, weil der X2 nun PCI Express 5.0 statt nur PCIe 4.0 spricht, welches höhere Anforderungen an die Signalqualität stellt.

Modell Kerne Takt / Turbo Speicherbus GPU / Takt PCIe-Lanes 4.0 / 5.0 NPU X2E-96-100 12C + 6c 4,4 / 5,0 GHz 192 Bit X2-90 / 1,85 GHz 4 / 12 80 Tops X2E-88-100 12C + 6c 4,0 / 4,7 GHz 128 Bit X2-90 / 1,7 GHz 4 / 12 80 Tops X2E-80-100 6C + 6c 4,0 / 4,7 GHz 128 Bit X2-85 / 1,7 GHz 4 / 8 80 Tops

Die 88er-Variante hat wie das Extreme-Sondermodell achtzehn CPU-Kerne (drei 6er-Cluster, 2x Prime und 1x Performance) und die Grafikeinheit im Vollausbau (X2-90), wenngleich mit reduzierten Taktraten. Das 80-Modell speckt Qualcomm stärker ab: Dort gibt es „nur“ zwölf CPU-Kerne (je ein 6er-Cluster Prime und Performance) und eine schwächere GPU (X2-85).

Dieser Link ist leider nicht mehr gültig.

Links zu verschenkten Artikeln werden ungültig,
wenn diese älter als 7 Tage sind oder zu oft aufgerufen wurden.

Sie benötigen ein heise+ Paket, um diesen Artikel zu lesen. Jetzt eine Woche unverbindlich testen – ohne Verpflichtung!