Straßenverkehr in Stuttgart: Wagenburgtunnel: Unerwartete Schäden verzögern Sanierung Ein bekanntes Bild: Im Ostportal des zuletzt gesperrten Wagenburgtunnels wurde ein Gerüst errichtet. Foto: Sebastian Steegmüller

Bei der Erneuerung des Wagenburgtunnels in Stuttgart sind zusätzliche Mängel festgestellt worden. Die Sanierung verzögert sich.

In den vergangenen Sommerferien war der Wagenburgtunnel, der den Stuttgarter Osten mit der Innenstadt verbindet, rund sechs Wochen lang wegen Baumaßnahmen gesperrt. Für rund 580 000 Euro wurden an beiden Portalen die Abluftkanäle erneuert. Eigentlich sollten dann auch die Gerüste an beiden Enden der 824 Meter langen Röhre Geschichte sein. Sie wurden im Herbst 2022 errichtet, um Verkehrsteilnehmer vor herabfallendem Gestein zu schützen. Auf der Seite in Stuttgart-Ost kam es jedoch zu Probleme, dort dauert die Sanierung derzeit noch an.

Innere Gewölbebogen marode

„Bei den Abbrucharbeiten der alten Betonkrümmerschale wurde festgestellt, dass der innere Gewölbebogen durch zusätzliche Maßnahmen gesichert werden muss“, sagt Oliver Hillinger, Sprecher der Stadt Stuttgart. „Dies konnte begleitend zu den aufwendigen Metallbauarbeiten für die neue Stahlblechkrümmerschale leider nicht mit erledigt werden. Aus Gründen der Verkehrssicherheit und zur Freigabe des Verkehrs im Tunnel war ein Schutz- und Arbeitsgerüst am Ostportal die einzige Option.“ Es sei aber so montiert worden, dass die notwendigen Sicherungsmaßnahmen und auch Instandsetzung am äußeren Gewölbebogen ohne weitere Sperrungen des Tunnels erfolgen können. Allerdings gilt am Ostportal bis auf Weiteres Tempo 30. „Nur in einem kurzen Abschnitt, infolge der Fahrbahnverengung“, so Hillinger.

Am äußeren Gewölbebogen ist der Beton in schlechtem Zustand. Foto: Stadt Stuttgart, Tiefbauamt

Aktuell stimmt sich das Tiefbauamt ab, wie und mit welcher Firma die Sicherung des Gewölbes erfolgen soll. „Man schätzt, dass das Gerüst sicherlich noch einige Zeit notwendig ist“, so Hillinger. Das Tiefbauamt strebe den Rückbau für das Jahr 2026 an. Es sei geplant, das Gerüst im Rahmen einer turnusmäßigen Wartung zu entfernen. Dazu wird der Tunnel nachts sowieso gesperrt. Somit sollten sich die Auswirkungen auf die Verkehrsteilnehmer in Grenzen halten.

Größere Einschränkungen sind erst in den 2030er-Jahren wieder zu erwarten. Denn dann soll die gesamte Betriebstechnik des Wagenburgtunnels modernisiert werden. Dauer und Kosten der Generalsanierung stehen noch nicht fest. Klar ist, dass der Aufwand dafür dann den bei der aktuellen Maßnahme um ein Vielfaches übersteigen wird.