Das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung hat zum zehnten Mal die „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen“ vergeben. In Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zeichnet das Ministerium alle fünf Jahre insgesamt 25 neue oder erneuerte Gebäude und Freiraumgestaltungen in ganz NRW mit dem Landespreis aus. Unter den Preisträgern sind in diesem Jahr auch sieben Bauwerke aus Köln.
Historisches Archiv erhält Auszeichnung
Ausgezeichnet wurde unter anderem der Neubau des Historischen Archivs und des Rheinischen Bildarchivs. „Nicht weniger war von den Planenden gefordert als die Heilung einer verletzten Stadtgesellschaft“, heißt es in der Begründung der Jury, die sich damit auf den Einsturz des historischen Archivs in der Severinstraße im Jahr 2009 bezieht. Gewürdigt wird besonders „die präzise Durcharbeitung des architektonischen Konzepts bis in jedes Detail“, was sowohl funktional als auch atmosphärisch überzeuge. „Dieses Haus zeigt Würde. Es steht für eine Stadt, der Heilung gelungen ist“, so die Jury.
Auch Wohnungsbau-Projekte wie die Vorgebirgsgärten in Zollstock, das Wohnquartier Herler Straße, das Projekt „Mittendrin in Alt-Sülz“ und die Ossendorfer Gartenhöfe gehören zu den diesjährigen Preisträgern. In der Innenstadt hat das Projekt „Wohnen F // 9“ die Jury mit einer schnellen und Kosten sparenden Bauweise auf einer knapp 25 Meter breiten Restfläche überzeugt, die „neue Wege für ressourcenschonende Nachverdichtung“ aufzeige. Zudem wurde der Neubau InnoDom Cologne ausgezeichnet, der der Kölner Universitätsstiftung als Start-up-Zentrum dient.
Preisträger in 16 NRW-Kommunen
„Der Preis zeigt vor allem auch eines: Bauen ist mehr, als Steine aufeinanderzusetzen – Bauen ist Kultur“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. „Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich“.
Für Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, ist es besonders erfreulich, dass etwa die Hälfte der in NRW ausgewählten Projekte aus dem Bereich des geförderten Wohnungsbaus stammen. Er sagt zudem: „Viele der ausgewählten Projekte unterstützen das soziale Miteinander in unseren Städten und Gemeinden oder stellen Weiterentwicklungen innerhalb des Gebäudebestands dar.“
Insgesamt waren 159 Bauten zu dem Auszeichnungsverfahren eingereicht worden. Die ausgezeichneten Bauten befinden sich in 16 verschiedenen Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Die Preisverleihung soll am 9. Februar 2026 im Düsseldorfer Kunstmuseum K21 stattfinden.
Das sind die Kölner Preisträger im Überblick:
- InnoDom CologneArchitektur: Kada Wittfeld Architektur GmbH, Nesseler Bau Gmbh, beide AachenLandschaftsarchitektur: Studio Grüngrau GmbH, DüsseldorfBauherr: Kölner Universitätsstiftung
- Historisches Archiv der Stadt Köln und Rheinisches BildarchivArchitektur: Waechter + Waechter Architekten, Darmstadt; Heinlewischer Partnerschaft freier Architekten mbB, KölnLandschaftsarchitektur: RB+P Landschaftsarchitektur Bauermann Otto Ludwigs Partnerschaftsgesellschaft mbB, KasselBauherr: Gebäudewirtschaft der Stadt Köln
- Vier Genossenschaften im Takt – VorgebirgsgärtenArchitektur: Lorber Paul Architekten GmbH, KölnLandschaftsarchitektur: club L 94 Landschaftsarchitekten GmbH, KölnBauherr: Wohnungsgenossenschaft Köln-Sülz eG
- Wohnen F // 9 – Modulare NachverdichtungArchitektur: Aretz Dürr Architektur Partnerschaft von Architekten mbB, KölnBauherr: privat
- Wohnquartier Herler StraßeArchitektur: 3pass Kusch Mayerle BDA Architekten Stadtplaner Part mbB, KölnLandschaftsarchitektur: Förder Landschaftsarchitekten GmbH, EssenBauherr: Herler Straße 111 c/o WvM Immobilien- und Projektentwicklung
- Mittendrin in Alt-SülzArchitektur: Duplex Architekten, Düsseldorf,Landschaftsarchitektur: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, BonnBauherr: Wohnungsgenossenschaft Köln-Sülz eG
- Ossendorfer GartenhöfeArchitektur: Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH, KölnBauherr: Die Ehrenfelder Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft eG