Mehrere Exemplare des Schwarzbuchs des Bundes der Steuerzahler liegen auf einem Tisch.

AUDIO: Hamburger Fälle im Schwarzbuch der Steuerzahler (1 Min)

Stand: 30.09.2025 10:57 Uhr

Einmal im Jahr listet der Bund der Steuerzahler bundesweit besondere Fälle von offensichtlicher Steuergeldverschwendung auf. In diesem Jahr haben es gleich zehn Fälle aus Hamburg in das insgesamt rund 100 Fälle umfassende Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes geschafft.

Mal sind es Ausgaben von einigen Zehntausend Euro, wie bei einem zeitlich befristeten Minispielplatz in Containerform in der Hamburger Mönckebergstraße. Mal geht es um Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe, wie beim geplanten Deutschen Hafenmuseum auf dem Kleinen Grasbrook. Immer wieder zeigt sich aus Sicht des Steuerzahlerbundes, dass die Stadt nicht in der Lage ist, Kosten realistisch zu schätzen und dann auch einzuhalten.

Jugendhaftanstalt erheblich teurer als gepalnt

Der Bau der Jugendhaftanstalt in Billwerder sollte eigentlich höchstens 165 Millionen Euro kosten, jetzt wird mit mehr als 190 Millionen Euro gerechnet. Obwohl die Justizbehörde eigentlich einen Maximalpreis vereinbart hatte, beteiligt sich die Stadt nun doch an den Mehrkosten.

Radwegebau und Winterquartier für Schwäne kritisiert

Kritik übt der Steuerzahlerbund auch am Radwegebau entlang der Elbchaussee, am Winterquartier für die Alsterschwäne zum Preis von mehr als sieben Millionen Euro und am kupfernen Eingangspavillon der stadteigenen Hamburger Energiewerke zum Preis von über vier Millionen Euro.

Hamburgs stehe insgesamt finanziell noch gut da, heißt es beim Steuerzahlerbund. Besonders bei den rund 360 stadteigenen Firmen habe der Senat allerdings die Übersicht verloren, so der Vorwurf.

Baustelle der neuen Justizvollzugsanstalt des Gefängnisses in Hamburg Billwerder.

Die CDU bezweifelt, dass der Bau neben der Vollzugsanstalt Billwerder rechtzeitig Anfang 2027 in Betrieb geht. Der Grund seien fehlende Möbel.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 30.09.2025 | 11:00 Uhr