Berlin – Ein syrischer Staatsbürger soll für brutale Taten verantwortlich sein – jetzt haben ihn Beamte des Bundeskriminalamts in Berlin-Neukölln festgenommen. Laut Bundesanwaltschaft handelt es sich um Anwar S., gegen den ein Haftbefehl des Bundesgerichtshofs vom 15. September 2025 vorlag. Der Vorwurf: Verbrechen gegen die Menschlichkeit – darunter Tötung, Folter und Freiheitsberaubung.

Nach Erkenntnissen der Ermittler war Anwar S. ein Anführer der sogenannten „Shabiha Miliz“, einer brutalen Schlägertruppe des syrischen Regimes unter Diktator Bashar Al Assad (60). Die Miliz kam zum Einsatz, um Proteste gegen die Regierung gewaltsam zu zerschlagen.

Prügeleinsätze in Aleppo

Zwischen Ende April und November 2011 soll S. mit seiner Einheit in Aleppo regelmäßig nach dem Freitagsgebet auf Zivilisten losgegangen sein – mit Schlagstöcken, Metallrohren und Elektroschockern. Ziel: Demonstrationen im Keim ersticken.

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Die Opfer wurden teilweise schwer verletzt. Manche lieferte die Miliz direkt an den syrischen Geheimdienst aus. Dort sollen sie über längere Zeiträume festgehalten, misshandelt und gedemütigt worden sein.

Ein besonders grausamer Fall: Vor einer Moschee im Stadtteil Saif Al Dawla soll ein Demonstrant so schwer verprügelt worden sein, dass er wenig später an seinen Verletzungen starb.

In Berliner Shisha-Bar festgenommen

Der Zugriff und die Festnahme des Tatverdächtigen durch das BKA fand am Dienstagmorgen in der Nähe einer einschlägig bekannten Shisha-Bar in der Sonnenallee in Berlin-Neukölln statt.

Anwar S. wird am Mittwoch (1. Oktober 2025) dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt. Dieser wird über den weiteren Vollzug des Haftbefehls entscheiden.