Berlin – Dramatische Zwischenfälle bei der Kabinettsklausur der Bundesregierung (zwei Tage) in der Borsig-Villa Reiherwerder in Berlin: Verkehrsminister Patrick Schnieder (57, CDU) wurde ins nahe gelegene Bundeswehr-Krankenhaus gebracht. Grund nach BILD-Informationen: eine akute Kreislaufschwäche. Und Medien-Staatsminister Wolfram Weimer ereilte während der Klausur eine traurige Todesnachricht.
Schnieder sei am Tagungstisch zusammengesackt, habe sich danach aber wieder gefangen. Es gehe ihm wieder besser, er müsse aber zur Beobachtung und sicherheitshalber untersucht werden, hieß es gegenüber BILD.
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Die Ministerrunde war gerade mit dem Vormittagsprogramm durch und auf dem Weg zum sogenannten Familien-Foto, als Schnieder noch am Sitzungstisch zusammensackte. Sofort waren Sanitäter da, versorgten den 2,02-Meter-Mann, schlossen ihn ans EKG an.
Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) sei als einziger zurückgeblieben und habe mit Schnieder noch gesprochen. Einer der Anwesenden sprach von „einem kleinen Schock für alle“.
Schnieder wird nach BILD-Informationen aktuell im Krankenhaus komplett durchgecheckt. Sein Mitarbeiter-Stab ist in großer Sorge. Es gilt als fraglich, ob er am Mittwoch wieder an der Klausur teilnehmen kann.
Am späten Nachmittag meldete sich dann Schnieders-Sprecher, der beim Minister in der Klinik ist: „Der Minister befindet sich derzeit in ärztlicher Behandlung und es geht ihm wieder besser.“ Nach BILD-Informationen hat sich Schnieders Ehefrau Andrea auf den Weg nach Berlin gemacht. Kanzler Merz werde ständig auf dem Laufenden gehalten.
Schnieders Zusammenbruch ist schon der zweite dramatische Fall am ersten Tag der Klausurtagung, auf der sich Kanzler Friedrich Merz mit allen Ministern zu Wirtschaft, Finanzen und Staatsmodernisierung auf konkrete Schritte und Reformen einigen will:
Bereits am Morgen raste Staatsminister Weimer nach einem Wortwechsel mit Merz überstürzt ab.
Medien-Staatsminister Wolfram Weimer (60, parteilos) informiert seinen Freund und Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) über den Todesfall in der Familie. Merz und der verstorbene Schwiegervater Weimers kannten sich gut
Foto: EPA
Grund für Weimers Abreise war nach BILD-Informationen ein Todesfall in der Familie: Weimers Schwiegervater, den Merz persönlich kannte, war am Morgen verstorben.
Minus 2: Auf dem „Familienfoto“ von der Kabinettsklausur, aufgenommen am frühen Nachmittag, fehlen Staatsminister Weimer und Verkehrsminister Schnieder
Foto: IMAGO/Bernd Elmenthaler
Die Todesnachricht ereilte Weimer direkt zum Start der Kabinettsklausur vor Ort: Sein Schwiegervater Peter Götz sei heute in der Früh verstorben! Götz, geboren 1930 in Berlin, war ein bekannter Bankier aus Frankfurt/Main und Mitinhaber der Privatbank Trinkaus & Burkhardt und Vorstandsvorsitzender der Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt (ADCA Bank). Auf BILD-Nachfrage teilte Weimer mit, dass er auf dem Weg ans Totenbett sei.
Als Weimer abreiste, kondolierte ihm noch Innenminister Alexander Dobrindt (55, CSU), der gerade ankam, und legte ihm die Hand auf den Arm.
Kondolierte noch vor Ort: Innenminister Alexander Dobrindt (55, CSU) legt die Hand auf Weimers Arm
Foto: Liesa Johannssen/REUTERS