Dynamo Dresden darf diesen Samstag (20.30 Uhr) im Topspiel der 2. Bundesliga gegen den Karlsruher SC ran. Da gerät automatisch ein Spieler ins Blickfeld, der zuletzt bei den Schwarz-Gelben gefühlt etwas vom Radar verschwunden war: Dominik Kother (25).
Als Wintertransfer hatte der Linksaußen mit sechs Toren und drei Vorlagen in 18 Drittliga-Partien erheblichen Anteil am Aufstieg. Doch mittlerweile wirkt das wie weggeblasen.
Nur zweimal stand Kother bisher in der Startelf, konnte sich aber nicht mit auffälligen Szenen ins Gedächtnis bringen. Jetzt wäre der optimale Zeitpunkt, das zu ändern.
Denn mit den Badenern kreuzt ausgerechnet sein Ex-Klub im Rudolf-Harbig-Stadion auf.
Kother: „Ja, es ist schon ein besonderes Spiel, vor allem schön, viele alte Gesichter wiederzusehen. Es ist meine Heimat, da habe ich das Fußballspielen gelernt. Meine Eltern kommen ins Stadion, dazu noch drei Freunde, die mich besuchen. In Karlsruhe werden es dann nochmal mehr.“
Beim KSC verbrachte der Flügelflitzer zwischen 2019 und 2022 drei seiner fünf Spielzeiten in der 2. Liga. Wen kennt er noch von damals? „Marvin Wanitzek, Schleuse (Fabian Schleusener, d. Red.) und Christoph Kobald“, zählt Kother auf.
Fakt: Der Techniker hat langsam Druck, sein Können mal wieder auf den Platz zu bringen. In seinen fünf Spielzeiten im Bundesliga-Unterhaus konnte er sich nie nachhaltig durchsetzen. Dynamo Dresden dürfte daher eine seiner letzten Chancen sein, auf diesem Niveau Fußstapfen zu hinterlassen.
Sternstunde: In der vergangenen Saison traf der Offensivmann (r.) bei Hannover II doppelt – allerdings in der 3. Liga
Foto: PICTURE POINT
Außerdem spielen seine internen Konkurrenten Nils Fröling, Jakob Lemmer oder Jonas Oehmichen gerade auch nicht die Sterne vom Himmel. Torjäger Christoph Daferner (27) merkte zuletzt nach dem 0:2 in Darmstadt kritisch an: „Das war diesmal einfach zu wenig. Wir sind ja kaum in die Box gekommen, hatten nur selten Durchbrüche über außen. Das müssen wir uns ankreiden lassen.“
Heißt: Jetzt oder nie sollte sich Kother aufdrängen. In der 3. Liga überragte er mit Dribblings und seiner Ruhe im Torabschluss. Bisher fehlen ihm eine Liga höher solche Situationen.
Nach außen gibt er sich gelassen: „Jetzt bin ich ein paar Spiele nicht gestartet. Ich arbeite weiter an mir. Wenn ich reinkomme, gebe ich auch alles.“
Klar ist aber auch, er muss es selbst mal erzwingen, sonst scheitert der Blondschopf beim dritten Verein auf dieser Ebene.
Platzt jetzt Kothers Knoten?
„Letztes Jahr in Regensburg war es generell schwer. Diese Saison warte ich darauf, dass der Knoten jetzt einfach mal platzt. Mit dem ersten Tor oder dem ersten Assist vielleicht. Dann kommt es eigentlich von alleine“, glaubt Kother.
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Seine Schwächen lagen bisher in der Rückwärtsbewegung und darin, dass er sich in der 2. Liga bei mehr Konkurrenz nicht durchbiss. Diese Mentalität muss er diesmal beweisen, auch weil das Team ihn dringend braucht.
„Es wird mal Zeit mit dem ersten Heimsieg“, weiß Kother. Er ist optimistisch für die große Bühne am Samstagabend: „Flutlicht macht immer Spaß, das liegt mir. Es gibt dir immer ein bis zwei Prozent mehr. In Hannover habe ich es auch nicht schlecht gemacht.“
Er meint den 3:2-Sieg bei der Reserve der 96er in der Heinz-von-Heiden-Arena im April. Da traf er doppelt in der 3. Liga. Kann er es auch höher?