
Die indischen Schwestern des Ordens „Congregation of Samaritan Sisters“ aus Dülmen, übernehmen im Oktober die Klosterfürbitte des Bistums Münster. Schwester Irene, Schwester Rupa Therese, Schwester Selma, Schwester Betsy, Schwester Leena (Oberin), Schwester Teslin (von links) sowie Schwester Linet und Schwester Jasmin (nicht auf dem Foto) nehmen sie in ihre Gebete auf.
© Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe
Zuvor waren die Schwestern, die examinierte Pflegekräfte sind, rund 30 Jahre in Emmerich am Niederrhein vor allem in der Kranken- und Altenpflege tätig. Nach dem Wegfall der katholischen Trägerschaft des dortigen Krankenhauses unterstützte das Bistum Münster die Gemeinschaft bei der Suche nach einem neuen Wirkungsort. „Wir sind sehr dankbar, dass wir in Dülmen eine neue Heimat gefunden haben“, betont Schwester Betsy.
Da keine ausreichend große Wohnung verfügbar war, gründeten die Schwestern zwei Konvente: St. Marien an der Münsterstraße (fünf Schwestern) und St. Theresia von Lisieux an der Lüdinghauser Straße (drei Schwestern). „Sie liegen nicht weit auseinander. Inzwischen hat sich alles gut eingespielt“, freut sich Schwester Leena.
Die „Congregation of Samaritan Sisters“ wurde 1961 in Indien von Monsignore Paul Chittilapilly gegründet. Ursprünglich widmeten sich die Schwestern der Pflege von Leprapatienten. Heute engagieren sie sich in vielfältigen sozialen und medizinischen Bereichen wie etwa in Schulen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Altenheimen, der Seelsorge und der Ausbildung von Frauen. Der Orden zählt weltweit rund 450 Schwestern, die in Indien, Italien, Deutschland und weiteren Ländern tätig sind.
„Wir sind ein Missionsorden. Unser Schwerpunkt ist die Barmherzigkeit“, bringt Schwester Irene die Spiritualität der Gemeinschaft auf den Punkt. Das Leitwort lautet: „Geh hin und handle ebenso“ (Lk 10,37) – inspiriert vom Gleichnis des barmherzigen Samariters.
Die Hilfe der Schwestern entspringt einem tiefen Glauben. „Die Kraft für meinen Dienst erhalte ich jeden Tag von Gott. Ich begegne Jesus in den Menschen“, führt die 49-Jährige weiter aus. Auch Schwester Leena erlebt viel Vertrauen: „Die Menschen freuen sich, dass es wieder Ordensschwestern in der Pflege gibt und bitten uns, für sie zu beten. Auch Kolleginnen und Kollegen fragen uns.“
Die Schwestern nehmen diese Bitten gern auf: sei es in der eigenen Konventskapelle, im Krankenhaus oder bei den täglichen Gottesdiensten, die sie je nach Schichtdienst in verschiedenen Kirchen mitfeiern. Besonders freuen sie sich, wenn sie mit einem indischen Priester eine Eucharistie im syro-malabarischen Ritus feiern können, wie sie es aus ihrer Heimat Kerala kennen.
Im Oktober übernehmen die Samaritan Sisters zum zweiten Mal die Klosterfürbitte für Internetnutzer im Bistum Münster. Über das digitale Fürbittbuch können Menschen ihre Anliegen einreichen. „Wir nehmen die Intentionen in unseren Gebetszeiten auf, im Rosenkranz, in der Eucharistiefeier oder im stillen Gebet“, erklärt Schwester Betsy das Engagement.
Michaela Kiepe