Armes kleines graues Wallaby, ganz allein unterwegs in Kladow bei Berlin, noch in Freiheit während des Verfassens dieser Zeilen, aber möglicherweise bald schon wieder eingefangen oder gerissen von Kötern oder sogar vom Wolf – so wusste eine in der Zwischenzeit von der Presse befragte Anwohnerin zu berichten –, vom WOLF, der sich ja praktisch ausschließlich von Kängurus ernährt, längst in Berlin angekommen ist und grau wie ein Wallaby in perfekter Tarnung durch die Vororte hüpft.

Zu kurz wird die Zeit dieses kleinen Kängurus bemessen gewesen sein, um in der Hauptstadt zu einem öffentlichen Schätzchen zu werden wie die kleinen Eis- oder Pandabären, nicht einmal zu einem eigenen Kosenamen in der Boulevardpresse wird es wohl reichen. Sakrower Landstraße, Sakrower Kirchweg und dann einfach abgetaucht, im Wald. Unter ungünstigen Umständen ist die Halbwertszeit eines Wallabys so gering wie seine Körpergröße. Die Menschen denken beim Känguru ohnehin ans Boxen, sodass sich die Sympathie für den Geflohenen in Grenzen halten wird.