Mittwoch, 1. Oktober 2025 | Text: Gaby DeMuirier | Bild:
Marion Köll

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Das Türkei-stämmige Ensemble -Fatih Çevikkollu, Serhat Doğan, Sertaç Mutlu, Kadir Zeyrek und Aydın Işık- bringt am 5. Oktober 2025 feinstes StandUp auf die Bühne der Lutherkirche, gespickt mit Themen aus dem daily Life eines Türken in Deutschland. Bislang waren die fünf Kabarettisten mit der türkischen Version in verschiedenen Locations in Deutschland unterwegs. Am kommenden Sonntag steht nun die deutschsprachige Premiere in Köln an.

Die Fünf werden ganz unterschiedliche Geschichten erzählen, von politisch und gesellschaftskritisch über rührend bis hin zu absurd und komisch. Es geht um Migration und Identität. Fatih, Serhat, Sertaç und Aydın zeigen Ausschnitte aus ihren aktuellen Soloprogrammen, wie Aydın mir in unserem Gespräch erzählt. „Es ist cool, auf türkisch und deutsch in Deutschland zu performen.“ Die Auftritte unterscheiden sich immer ein wenig. „Auch deshalb, weil manches nach der Übersetzung gar nicht mehr lustig ist oder gar eine ganz andere Bedeutung bekommt.“

Deutsch oder türkisch – beides macht Spaß

„Auf türkisch macht es anders Spaß, es ist einfach ein anderes Gefühl von „wir sind jetzt unter uns“. Hier sprechen wir teils absurde Probleme mit Minderheiten an“, so Aydin, der in seinem Programm gern die politische Situation in der Türkei aufs Korn nimmt. „Jeder hat eigene Themen, was das Stück sehr interessant macht. In den deutschsprachigen Vorstellungen machen wir uns meist über uns Türken lustig.“

Bild: Britta Schüßling

„Wir hatten selber so viel Spaß!“

Zum 1. Mal haben die fünf Freunde vor fast genau zwei Jahren erstmals ihr türkisches StandUp auf einer kleinen Bühne in Köln-Ehrenfeld zum Besten gegeben. Ohne jegliche Proben, ohne Erwartungen. Das Ensemble war angesichts der vielen Besucher*innen extrem überrascht. Doch auch 2 Monate später zu einem wiederholten Auftritt, dieses Mal im Kulturbunker, kamen die Menschen wieder in Scharen. „Und da wir alle selber so viel Spaß auf und neben der Bühne hatten, beschlossen wir, eine kleine Tour durch Deutschland zu organisieren“, erzählt Aydin. Nach und nach wurden es immer mehr Auftritte, in diesem Jahr sind es schon 20. „Damit haben wir gar nicht gerechnet.“

Der Schauspieler, Regisseur, Autor und Kabarettist ist überwältigt, dass ihr ungewöhnliches Konzept so viel Anklang findet und freut sich jetzt sehr auf die „deutsche“ Premiere in der Lutherkirche. Die Veranstaltung wird vom Café Kult organisiert. Tickets gibt es im Vorverkauf (auch im Café) oder an der Abendkasse.

„Ich wollte einen Beruf, bei dem ich nicht ständig auf die Uhr schaue.“

Aydin kam mit 19 Jahren nach Deutschland, um hier sein Wirtschaftsstudium weiterzuführen. Nur wenige Zeit nach seinem Umzug nach Dortmund hat er erst einmal eine türkische Theatergruppe gegründet und nur ein Jahr später sein 1. Theaterstück geschrieben. Bei einer Statistik-Vorlesung an der Dortmunder Uni ertappte der Kabarettist sich, dass seine Gedanken die ganze Zeit um die Organisation seiner nächsten Premiere kreisten und er ständig auf die Uhr schaute. Als er dann realisierte, dass sein Blick bei der abendlichen Probe kein einziges Mal auf seine Armbanduhr fiel, war seine Entscheidung gefallen. „Schluss mit Dingen, die keinen Spaß machen. Ich habe dann alles auf eine Karte gesetzt. Denn eigentlich wollte ich schon auf die Bühne.“

Neues Soloprogramm im November

Am 14. November feiert Aydin Isik übrigens Premiere im Theater 509 des Bürgerhaus Stollwerck mit seinem neuen Stück Mein Dinner mit Gott – Ein göttlicher Kabarettabend. Hier lädt der Künstler auf unterhaltsame Art dazu ein, die Welt aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten. Egal, ob Ihr gläubig seid, skeptisch oder einfach nur neugierig – bei diesem Abendessen ist jeder Platz mit Humor gedeckt. Absurde Dinge geschehen, wie der Anruf des göttlichen Sekretariats, das die einstündige Verspätung des Gottesbesuches ankündigt.

Lutherkirche Köln

Martin-Luther-Platz 4

50677 Köln

5.10.  um 19 Uhr

Tickets für 25-29 Euro gibt es an der Abendkasse oder im Vorverkauf.

Text: Gaby DeMuirier

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