Mit Blick auf das informelle Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in der dänischen Hauptstadt am Mittwoch sagte Michal, er hoffe auf eine starke Botschaft der „Einheit und Entschlossenheit, die Ukraine zu unterstützen“. Die EU-Staaten dürften sich „niemals von dem Hauptthema ablenken lassen, dem Problem mit Russland“.

Vor dem Hintergrund russischer Luftraumverletzungen und von Drohnenvorfällen kommen in Kopenhagen am Mittwoch die Staats- und Regierungschefs der EU zu einem informellen Treffen zusammen, um über die Verteidigungsfähigkeit Europas und die Ukraine-Hilfe zu diskutieren. Dabei steht zum einen die Debatte um die Verwendung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögen im Mittelpunkt. Zum anderen soll beraten werden, wie Lücken in der Verteidigung geschlossen werden können, insbesondere im Osten der EU.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bemüht sich um eine rasche Wiederherstellung der externen Stromversorgung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja. Die IAEA stehe dazu mit beiden Konfliktparteien in Kontakt, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi am Dienstag mit. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Lage in dem von Russland besetzten Kraftwerk als kritisch bezeichnet. Russischer Beschuss verhindere die Reparatur der Stromleitungen. Diese sind zur Kühlung der Reaktoren und zur Abwendung einer Kernschmelze notwendig.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor der Gefahr einer nuklearen Katastrophe im von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine gewarnt. Die Lage sei kritisch, weil die Anlage seit einer Woche nicht mehr am Stromnetz hänge, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. „Dieselmotoren gewährleisten die Stromversorgung“, sagte er. Über einen so langen Zeitraum sei das bislang noch nie getestet worden. Zudem gebe es Informationen darüber, dass einer der Generatoren ausgefallen sei.

Selenskyj machte Russland für die Lage vor Ort verantwortlich. Die russischen Truppen störten mit ihrem ständigen Beschuss Versuche, die Stromleitungen zum AKW zu reparieren, sagte er. Die von Moskau nach der Besetzung der Nuklearanlage eingesetzte Kraftwerksleitung dementierte Probleme mit den Generatoren. Für den Ausfall der regulären Stromversorgung macht Russland seinerseits ukrainischen Beschuss verantwortlich.

Das AKW Saporischschja wurde kurz nach Kriegsbeginn 2022 von russischen Truppen besetzt. Wegen der anhaltenden Kämpfe und dem Auslaufen des für die Kühlung genutzten Stausees musste die Anlage im vergangenen Jahr heruntergefahren werden. Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sollen im Kraftwerk für die Sicherheit der Anlage sorgen. IAEA-Chef Rafael Grossi hat mehrfach mit beiden Kriegsparteien verhandelt, um die Lage am AKW zu deeskalieren.