Stand: 01.10.2025 22:34 Uhr

Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt hat in der zweiten Runde des DHB-Pokals eine schwere Aufgabe erfolgreich bewältigt. Die Norddeutschen setzten sich dank einer starken Leistung mit 38:32 (18:18) bei den Rhein-Neckar Löwen durch und zogen ins Achtelfinale ein.

von Christian Görtzen

Für Löwen-Trainer Maik Machulla geriet das erstmalige Duell mit seinem Ex-Club Flensburg-Handewitt somit zur Enttäuschung. In den Schlussminuten zeigte das Team von SG-Coach Ales Pajovic starke Nerven und zog in die nächste Runde ein. In eben jener steigt dann auch Titelverteidiger THW Kiel in den Wettbewerb ein.

„Ich finde, wir sind auch heute einen Schritt weitergekommen, werden immer konstanter.“

SG-Profi Marko Grgic

„Ganz glatt und glänzend war das Sternchen nicht. Natürlich hat das ein paar Flecken, wenn man das mal so ganz grob sagen kann“, sagte SG-Rückraumspieler Marko Grgic im Interview mit dem NDR. „Aber das war auf jeden Fall eine große Bewährungsprobe – eine der größten, die man in der Liga haben kann. Ich finde, wir sind auch heute einen Schritt weitergekommen, werden immer konstanter.“

Flensburger Tönnesen trumpft stark auf

Die Flensburger starteten in Heidelberg hervorragend in die Partie, und das lag vor allem an Kent Robin Tönnesen. Was der 34 Jahre alte Norweger auf der Mitte machte – es ging auf. Nach seinem ersten eigenen Treffer führte sein Anspiel zum zweiten Tor von Kreisläufer Johannes Golla. Und als Tönnesen kurz darauf zweimal von der Neun-Meter-Linie per Aufsetzer den deutschen Nationaltorhüter David Späth düpierte und es 5:1 für die SG hieß, reichte es Löwen-Coach Machulla.

Der gebürtige Greifswalder nahm schon nach sieben Minuten seine erste Auszeit – vor allem deshalb, weil seine Abwehrspieler Tönnesen bei dessen Würfen zu spät aufnahmen. „Brust raus! Ausstrahlung!“, rief er seinen Spielern zu. Zunächst aber strahlten die Gäste weiterhin eine breite Brust aus. Lasse Möller sorgte mit dem 12:7 für die erste Fünf-Tore-Führung der Schleswig-Holsteiner (17.).

Der Pokal steht im Mittelkreis.

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Allmählich aber kamen die Löwen immer besser in die Spur. Die Gastgeber standen jetzt kompakter und aggressiver in der Deckung, und dahinter machte der nach einer Viertelstunde in die Partie gekommene Keeper Mike Jensen (Paradenquote: 42 Prozent) einen guten Job. Die Löwen holten – auch dank zu vieler technischer Fehler bei der SG – Tor um Tor auf, und zur Pause stand es 18:18. Ein Drittel der Flensburger Treffer ging auf das Konto von Tönnesen.

Buric wird zum Flensburger Rückhalt

Durch einen 5:1-Lauf setzten sich die Norddeutschen in der zweiten Hälfte wieder auf drei Tore (25:22, 44.) ab – zwei verworfene Siebenmeter der Gastgeber trugen ihren Teil dazu bei. Und die Gäste bauten, vor allem dank der Paraden von Torhüter Benjamin Buric, ihren Vorsprung aus. Grgic sorgte zehn Minuten vor Schluss für die erste Sechs-Tore-Führung (31:25). War es das schon? Nein!

Die Löwen kämpften sich noch mal heran, verkürzten auf 30:33, woraufhin Pajovic sofort eine Auszeit nahm. Zum Flensburger Matchwinner wurde danach Buric, der zunächst einen freien Wurf von Haukur Thrastarson und dann auch noch einen Siebenmeter von Tim Nothdurft entschärfte. Mit letzterer Parade (57.) war die Partie zugunsten der SG entschieden. Erfolgreichste Flensburger waren Tönnesen und Lasse Möller mit je sieben Treffern.

Simon Möller

Der Handball-Bundesligist hat einen Nachfolger für den scheidenden Torwart Kevin Möller gefunden. Im Sommer 2026 kommt Simon Möller an die Förde.