Nur eine Stadt teurer

So teuer sind WG-Zimmer in Frankfurt inzwischen

01.10.2025 – 18:18 UhrLesedauer: 2 Min.

Studenten der Frankfurter Goethe-UniVergrößern des Bildes

Studierende auf dem Campus Westend (Archivbild): In kaum einer Stadt in Deutschland ist das Studieren so teuer wie in Frankfurt am Main. (Quelle: Frank Rumpenhorst/Archiv/dpa)

Zum Start des Herbstsemesters kostet ein WG-Zimmer in Frankfurt im Schnitt fast 700 Euro. Das Studierendenwerk ruft jetzt zur Hilfe auf.

Das Herbstsemester beginnt auch in Frankfurt – und wie in jedem Semester kursieren schwindelerregende Zahlen zu den Mieten für Studentenzimmer: Ganze 675 Euro kostet Wohnen für Studierende in der Mainmetropole im Schnitt inzwischen. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Moses Mendelssohn Instituts hervor. Damit ist Frankfurt bundesweit die zweitteuerste Hochschulstadt. Nur in München zahlen Studierende mit durchschnittlich 800 Euro noch mehr.

Fast 3.000 Personen stehen in Frankfurt derzeit auf der Warteliste für einen Wohnheimplatz. Die günstigen Zimmer sind für Monate ausgebucht. Und auch bundesweit sieht es nicht besser aus: Erstmals liegt der Durchschnitt der Wohnkosten für Studierende bei über 500 Euro; exakt 505 Euro im Bundesdurchschnitt. Die BAföG-Wohnkostenpauschale von 380 Euro reicht damit in 70 von 88 Hochschulstandorten nicht mehr aus.

Die Erhebung basiert auf mehr als 10.000 Angebotsdaten des Portals WG-Gesucht.de. Berücksichtigt wurden nur unbefristete WG-Zimmer in bestehenden Wohngemeinschaften mit zwei bis drei Personen. Laut Institut ist diese Wohnform ein verlässlicher Indikator für das studentische Mietniveau vor Ort – deutlich günstiger als Einzelwohnungen, aber belastbarer als kurzfristige Zwischenmieten.

In der Spitzengruppe der teuersten Hochschulstädte folgen auf Frankfurt Berlin mit 650 Euro, Hamburg mit 620 Euro sowie Köln und Düsseldorf mit jeweils 600 Euro Warmmiete für Studierende.

Dr. Stefan Brauckmann, Geschäftsführer des Moses Mendelssohn Instituts, erklärte: Die Märkte hätten sich „auf sehr hohem Niveau stabilisiert“, was aber keine Entlastung für Studierende bedeute. Besonders kritisch sei, dass „der Geldbeutel der Eltern darüber entscheidet, ob ein Studium am gewünschten Ort möglich ist“. Bildungschancen dürften, so Brauckmann weiter, nicht vom Wohnungsmarkt abhängen.

Angesichts der prekären Lage startet das Studierendenwerk Frankfurt erneut seine Wohnraumkampagne „Der Schlüssel zum Erfolg – bezahlbar wohnen!“. Die zentrale Botschaft: Wer Platz hat, soll ihn teilen.

„Wer keinen Wohnraum findet, kann oft weder richtig ankommen noch erfolgreich studieren“, heißt es in der Mitteilung. Die Mietbelastung bringe viele junge Menschen an ihre Grenzen – finanziell, organisatorisch und emotional. Herzstück der Kampagne ist das Portal wohnraum-gesucht.de, auf dem Vermieter Angebote einstellen können.