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Stand: 02.10.2025 09:55 Uhr

Die Atomanlagen Tschernobyl und Saporischschja in der Ukraine sind derzeit ohne Stromversorgung. Die G7-Staaten wollen Käufer von russischem Öl ins Visier nehmen.

09:55 Uhr


Frankreich nimmt Tanker-Crew fest

Die französische Polizei hat zwei Besatzungsmitglieder eines Tankers festgenommen, der zur russischen „Schattenflotte“ gehören soll. Dies teilte Ministerpräsident Sebastien Lecornu auf der Plattform X mit. Die französische Marine hatte das Schiff zuvor geentert. Der Besatzung wird vorgeworfen, keinen Nachweis über die Nationalität des Schiffes erbracht und Anweisungen nicht befolgt zu haben.

09:41 Uhr


Orban kritisiert EU-Unterstützung

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat die Bemühungen seiner EU-Partner für eine weitere Unterstützung der Ukraine kritisiert. „Sie wollen der Ukraine EU-Gelder geben. Sie versuchen, den Beitritt der Ukraine mit allen möglichen juristischen Tricks zu beschleunigen. Sie wollen Waffenlieferungen finanzieren“, erklärte Orban in einem Social-Media-Post vor dem Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Kopenhagen.

08:38 Uhr


Macron: „Haben Bedrohung durch Russland unterschätzt“

Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat der französische Präsident Emmanuel Macron nochmals eindringlich vor der Bedrohung Europas durch Russland gewarnt. Diese sei lange Zeit unterschätzt worden. Doch mittlerweile sei Russland „neben dem Terrorismus die größte strukturelle Bedrohung für die Europäer“. Das Land gefährde die kollektive Sicherheit durch Eingriffe in Wahlkämpfe, Cyberattacken, die Ermordung von Oppositionellen und durch Migrationsströme, die als Druckmittel eingesetzt würden. Russland teste überdies die Luftabwehr europäischer Staaten und habe seine Nukleardoktrin geändert. 

Zudem warnte Macron vor gezielten Desinformationskampagnen Russlands in europäischen Staaten. Es werde unterschätzt, wie sehr die Russen die öffentliche Meinung durch die Verbreitung von Unwahrheiten beeinflussen. Macron betonte:

Unsere offenen Gesellschaften sind anfällig für Informationskriege. Wir sind naiv, wenn wir verkennen, dass sich die russische Geheimarmee in unseren Demokratien ausbreitet. Sie besteht aus diesen kleinen, gesichtslosen Kriegern, die man digitale Bots nennt.

06:41 Uhr


Bericht: USA wollen Ukraine mit Geheimdienstinformationen unterstützen

Die USA wollen die Ukraine laut einem Medienbericht mit Geheimdienstinformationen für Angriffe mit Langstreckenraketen auf die russische Energieinfrastruktur unterstützen. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf US-Regierungsvertreter.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump erwäge zudem, Kiew leistungsstarke Waffen zu liefern, die weitere Ziele in Russland in Reichweite bringen könnten. Dazu zählten Raketen mit einer Reichweite von rund 500 Meilen (rund 800 Kilometer), hieß es weiter. Es sei aber noch keine Entscheidung getroffen worden, was geliefert werden solle, sagten die Beamten laut Zeitung. Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die USA um reichweitenstärkere Waffen gebeten. Vize-Präsident JD Vance hatte daraufhin gesagt, die USA würden diese Anfrage prüfen.

05:21 Uhr


Sorge um Sicherheit der ukrainischen Atomanlagen

In der von Russland angegriffenen Ukraine wächst einmal mehr die Sorge um die Sicherheit der Atomanlagen. An der Schutzhülle um den zerstörten Reaktorblock des Kernkraftwerks Tschernobyl fiel nach Kiewer Regierungsangaben wegen eines russischen Luftangriffs zeitweise der Strom aus.

Im Süden des Landes ist das von russischen Truppen besetzte AKW Saporischschja schon seit vergangener Woche völlig vom Netz abgeschnitten. Die größte Nuklearanlage Europas wird derzeit nur mit Hilfe von Dieselgeneratoren gekühlt. Deren Treibstoff reicht nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA noch für etwa zehn Tage.

04:11 Uhr


Weitere Beratungen über Unterstützung für Ukraine

In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen wird heute einen Tag nach dem EU-Gipfel ein weiteres politisches Spitzentreffen ausgerichtet. Bundeskanzler Friedrich Merz und die anderen Staats- und Regierungschefs der EU-Länder kommen dabei mit Kolleginnen und Kollegen aus europäischen Partnerstaaten zu Beratungen der sogenannten Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) zusammen. Dabei soll es wie bereits beim EU-Gipfel um die Unterstützung der Ukraine, aber auch um wirtschaftliche Sicherheit und Migrationsfragen gehen. Aus der Ukraine wird Präsident Wolodymyr Selenskyj zu dem Treffen erwartet.

03:08 Uhr


G7 nehmen Käufer von russischem Öl ins Visier

Die G7-Staaten wollen den Druck auf Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine erhöhen. „Wir werden diejenigen ins Visier nehmen, die ihre Käufe von russischem Öl seit der Invasion in der Ukraine weiter erhöhen, und diejenigen, die die Umgehung erleichtern“, erklärten die Finanzminister der Gruppe der sieben führenden Industrienationen nach einer virtuellen Sitzung am Mittwoch. Die verbleibenden Importe aus Russland sollten schrittweise auf null reduziert werden.

In der Erklärung hieß es zudem, die Finanzminister der G7-Staaten seien sich einig über die Bedeutung von Handelsmaßnahmen, darunter Zölle und Ein- und Ausfuhrverbote. Damit sollten Russland wegen der Invasion der Ukraine Einnahmen entzogen werden. Die US-Regierung hatte ihre Verbündeten zuvor aufgefordert, Zölle gegen Abnehmer von russischem Öl wie Indien und China zu verhängen. In der G7-Erklärung vom Mittwoch wurden Indien oder China nicht namentlich genannt.