Es ist die Neuauflage des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft: Am Sonntag (14 Uhr) trifft Borussia Düsseldorf in der Tischtennis-Bundesliga auf die Tischtennisfreunde Ochsenhausen. Im Juni hatten die Düsseldorfer in Frankfurt in einem packenden Finale mit 2:3 das Nachsehen. Ochsenhausen sicherte sich damit nach dem Pokalsieg auch den Meistertitel und feierte das dritte Double der Vereinsgeschichte nach 2004 und 2019. Nun kommt es zu einem Wiedersehen mit ganz anderen Vorzeichen.
Das Endspiel in Frankfurt hatte ganz im Zeichen des Abschieds von Timo Boll gestanden, der nach fast 30 Jahren seine einzigartige Karriere mit diesem letzten Match beendete. Auch die Oberschwaben verabschiedeten sich nach dem Finale von zwei großen Namen: Hugo Calderano (zehn Jahre im Verein) und Simon Gauzy (zwölf Jahre) bestritten ihre letzten Partien für Ochsenhausen. Gauzy wechselte anschließend nach Frankreich, Calderano konzentriert sich fortan ausschließlich auf seine internationale Karriere.
Ochsenhausen um Präsident Kristijan Pejinovic arbeitet nun am Neuaufbau. Pejinovic hat die Ziele bewusst niedriger angesetzt, um den Druck auf die Mannschaft zu reduzieren. Angeführt wird das neuformierte Team von Trainer Bogdan Pugna sowie vom 24-jährigen Japaner Shunsuke Togami, der in der vergangenen Saison mit einer Gesamtbilanz von 23:7 glänzte. Der amtierende Doppel-Weltmeister soll nun als Führungsspieler vorangehen und mehr Verantwortung übernehmen. Im Kader geblieben sind außerdem die beiden Youngsters Leonardo Iizuka (19) und Tiago Abiodun (17), die ihre Verträge um zwei Jahre verlängert haben. Neu verpflichtet wurden der Rumäne Iulian Chirita (19) und der Österreicher Andreas Levenko (26). Levenko soll als verlässliche Stütze die jungen Spieler anleiten.
Der Saisonstart verlief für Ochsenhausen holprig: Deutliche 1:3-Niederlagen gegen Borussia Dortmund und beim TTC Schwalbe Bergneustadt gab es an den ersten beiden Spieltagen – jeweils ohne Führungsspieler Togami, der parallel beim China Smash und beim WTT Contender in Kasachstan antrat. In Bestbesetzung gelang dann am dritten Spieltag der Befreiungsschlag mit einem 3:1-Sieg gegen den TTC Grenzau. Wozu die Mannschaft fähig ist, zeigte sie auch eine Woche später, als sie den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer SV Werder Bremen mit 3:1 bezwang. Nur zwei Tage darauf folgte im Pokal die Wiederholung des Coups – erneut ein 3:1 gegen Bremen.
Nach zwei Niederlagen und zwei Siegen weist Ochsenhausen nun dieselbe Bilanz auf wie Borussia Düsseldorf. Die Rheinländer starteten mit einem 3:1-Erfolg in Fulda, kassierten dann zwei Niederlagen gegen Werder Bremen (0:3) und Grünwettersbach (1:3), ehe sie zuletzt in Bad Königshofen mit 3:1 gewannen. Nun will das Team gegen Ochsenhausen den ersten Heimsieg der Saison einfahren.