Stand: 02.10.2025 11:30 Uhr

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat seinen Kader für die Qualifikationsspiele zur WM 2026 gegen Luxemburg und in Nordirland bekannt gegeben.

Julian Nagelsmann verzichtet für die WM-Qualifikationsspiele gegen Luxemburg und in Nordirland auf Niclas Füllkrug. Auch Maximilian Mittelstädt und Pascal Groß wurden vom Bundestrainer nach dem enttäuschenden Start in die Ausscheidungsrunde für das Turnier 2026 nicht nominiert. Neben Rückkehrer und Hoffnungsträger Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund holte Nagelsmann den Frankfurter Nathaniel Brown als einzigen Neuling. Der 22-Jährige ersetzt als Option für die linke Außenbahn den Stuttgarter Mittelstädt im 24 Spieler umfassenden Aufgebot.

Der Kader im Überblick:

  • Tor: Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Finn Dahmen (FC Augsburg), Alexander Nübel (VfB Stuttgart).
  • Abwehr: Robert Andrich (Bayer Leverkusen), Waldemar Anton (Borussia Dortmund ), Ridle Baku (RB Leipzig), Nathaniel Brown (Eintracht Frankfurt), Robin Koch (Eintracht Frankfurt ), David Raum (RB Leipzig), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Jonathan Tah (FC Bayern München).
  • Mittelfeld: Karim Adeyemi (Borussia Dortmund), Nadiem Amiri (1. FSV Mainz 05), Serge Gnabry (FC Bayern München), Leon Goretzka (FC Bayern München), Joshua Kimmich (FC Bayern München), Jamie Leweling (VfB Stuttgart), Felix Nmecha (Borussia Dortmund), Aleksandar Pavlović (FC Bayern München), Angelo Stiller (VfB Stuttgart), Florian Wirtz (FC Liverpool).
  • Angriff: Maximilian Beier (Borussia Dortmund), Jonathan Burkardt (Eintracht Frankfurt), Nick Woltemade (Newcastle United).

Zurück sind die zuletzt nicht berücksichtigten Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern München, Felix Nmecha von Borussia Dortmund und der Frankfurter Jonathan Burkardt (25), der mit Maximilian Beier (22) und Nick Woltemade (23) für den Angriff nominiert wurde. Überraschend erhält auch Leipzigs rechter Außenverteidiger Ridle Baku nach langer Zeit wieder eine Chance in der DFB-Auswahl. Nagelsmann muss auf die verletzten Stammkräfte Jamal Musiala, Kai Havertz, Marc-André ter Stegen und Antonio Rüdiger verzichten. Keine Einladung erhielt erneut Leroy Sané, der sich bei seinem neuen Klub Galatasaray Istanbul laut Nagelsmann besonders beweisen muss. Als dritter Torwart hinter Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) und Alexander Nübel (VfB Stuttgart) bekam wieder der Augsburger Finn Dahmen den Vorzug vor Noah Atubolu vom SC Freiburg.

Nagelsmann: „Zwei Siege sind das Ziel“

„Zwei Siege – das ist unser klares Ziel, um die WM-Qualifikation weiter auf direktem Weg zu erreichen. Auch wenn wir weiterhin auf einige Spieler verzichten müssen, sind wir überzeugt: Unser Kader hat die Qualität, um es besser zu machen als zuletzt“, sagte Nagelsmann einer DFB-Mitteilung zufolge.

Nagelsmann versammelt seinen Kader am kommenden Montag im Stammquartier in Herzogenaurach. Am 10. Oktober ist Tabellenschlusslicht Luxemburg in Sinsheim der Kontrahent, am 13. Oktober kommt es in Belfast zum Rückspiel gegen Nordirland. Die DFB-Elf steht vor dem dritten und vierten von insgesamt sechs Spielen in der Ausscheidungsrunde für die WM 2026 unter Druck. Die Slowakei hat als Gruppenerster drei Punkte Vorsprung, Nordirland hat wie Deutschland drei Zähler. Nur der Gruppensieger holt das direkte Turnierticket.

Bundestrainer Julian Nagelsmann

Spiele auch für die WM-Auslosung wichtig

Deutschland darf sich für die direkte Qualifikation aber auch mit Blick auf die Auslosung der Endrunde der WM 2026 kaum Ausrutscher erlauben. Nach den beiden WM-Qualifikationsspielen gegen die Slowakei und Nordirland belegte die deutsche Mannschaft dort nur noch Platz zwölf. Nur die besten neun qualifizierten Teams der Weltrangliste befinden sich bei der Auslosung der WM 2026 am 5. Dezember in Washington D.C. gemeinsam mit den Gastgebern USA, Mexiko und Kanada in Lostopf 1.

Die deutschen Nationalspieler Nick Woltemade (v.l.) Nadiem Amiri und Jonathan Tah nach der Niederlage in der Slowakei

Rutscht die deutsche Mannschaft in Lostopf 2, sind Gegner wie Argentinien, Spanien, England, Brasilien oder Frankreich schon in der Gruppenphase möglich. In der Rangliste übernahm Spanien wieder Platz eins von Argentinien, auch Frankreich zog am aktuellen Weltmeister vorbei. Lostopf 3 würde erst drohen, wenn 21 qualifizierte Teams besser platziert sind als das deutsche, die Gastgeberländer werden dabei nicht mitgezählt.

Nach den beiden ersten Spielen steht für die deutsche Mannschaft jedoch außerdem zumindest infrage, ob sie ihre Qualifikationsgruppe als Gruppensieger abschließt. Tut sie das nicht und wird nur Gruppenzweiter, wäre ein Umweg über die Playoffs nötig. Dort könnte sie die Qualifikation bei Bedarf nachholen. Allerdings wäre dann der Lostopf 4 die Folge für die deutsche Mannschaft – die Platzierung in der Weltrangliste spielt dann keine Rolle mehr.

Restliche Spiele vor der WM*

Datum
Gegner
10.10.

Luxemburg (H)

13.10.

Nordirland (A)

14.11.

Luxemburg (A)

17.11.

Slowakei (H)

30.03.

Elfenbeinküste (H)

31.05.

Finnland (H)

*weitere Spiele noch nicht festgelegt

Verurteilte Spieler, teure Stadionpläne – Deutschlands Gegner in politischen Debatten

Deutschland spielt am 10. Oktober in Sinsheim gegen Luxemburg. Das Team befindet sich in einer sportlichen und strukturellen Krise. Jeff Strasser übernahm im August das Traineramt, verlor aber die beiden ersten WM-Qualispiele gegen Nordirland (1:3) und die Slowakei (0:1). Zudem beschäftigt den Verband der Umgang mit der Personalie Gerson Rodrigues. Der Spieler war wegen häuslicher Gewalt verurteilt worden, sollte aber weiter berufen werden. Kritik daran wies der Verband zurück, verzichtete aber später dann doch auf künftige Berufungen des Spieler.

Der luxemburgische Nationalspieler Gerson Rodrigues

Am 13. Oktober spielt die deutsche Mannschaft dann im Windsor Park in Belfast bei Nordirland. Das Land sollte eigentlich Mit-Gastgeber der EM 2028 sein, das Turnier wird nun aber nur noch von England, Wales, Schottland und Irland ausgerichtet. Denn der Windsor Park, in dem die deutsche Mannschaft spielen wird, ist mit 18.500 Plätzen zu klein für die EM, bei der die kleinsten Stadien mindestens 30.000 Menschen Platz bieten müssen. Ein ursprünglich geplanter und vereinbarter Neubau kam aus finanziellen Gründen und politischen Streitigkeiten nicht zustande.