Für Rick Moranis war dieser Todesfall ein Wendepunkt. Zwar zog er sich nicht sofort zurück – unter anderem folgen zwei Fortsetzungen von „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ –, aber er nahm immer seltener Rollen an. Von wenigen Gastauftritten abgesehen, war er nach 1997 dann gar nicht mehr auf der Leinwand präsent. Er sei eben „wählerisch“ geworden, soll Moranis 2015 in einem Interview gesagt haben. Das ist sehr glaubwürdig, denn es ist genau sein Humor.
Dass Moranis mit seinem Rückzug Schlagzeilen macht, ist nicht verwunderlich. Es gibt nur wenige Stars, die so konsequent auf ihre Karriere verzichtet haben. Die Sucht nach dem gewohnten Applaus lässt diese Entscheidung meist nicht mehr zu.
Moranis ging das anders, wahrscheinlich auch, weil er genug Geld und zwei mächtige Triebfedern hatte: Zum einen waren da seine beiden Kinder, die nach ihrer Mutter nicht auch noch den Vater verlieren sollten. Rick Moranis wollte viel Zeit mit ihnen verbringen, was bei einem Leben am Set nicht ging. Und zum anderen gab es da auch noch die Musik. Sein Gesangstalent hatte er ja schon im „kleinen Horrorladen“ bewiesen, aber er wollte mehr als das. Sein letztes Album „My mother’s brisket“ ist 2013 bei Warner erschienen. Es lohnt sich hineinzuhören, denn hier hört man Rick Moranis pur.