Platznot in der Hansestadt

Hamburg gibt Millionen für Geflüchtete in Hotels aus

  • Markus Krause, Regio-Redakteur für Hamburg.

02.10.2025 – 16:51 UhrLesedauer: 1 Min.

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Geflüchtete Ukrainer: In Hamburg sind Tausende von ihnen vorübergehend in Hotels untergebracht. (Quelle: IMAGO/Hesther Ng)

In Hamburg leben Tausende Geflüchtete in Hotels – vor allem aus einem Land. Die Stadt sieht die teure Notlösung aber noch als unverzichtbar an.

Trotz rückläufiger Flüchtlingszahlen setzt Hamburg weiter auf Hotels und Hostels, um Geflüchtete unterzubringen. Allein im ersten Halbjahr 2025 flossen rund 86,2 Millionen Euro in 53 dieser Einrichtungen. Das teilte die Sozialbehörde auf Anfrage von t-online mit. Ende August lebten dort 5.371 Menschen – fast 90 Prozent von ihnen stammen aus der Ukraine.

Insgesamt sind in Hamburg derzeit 43.247 Menschen in öffentlich-rechtlicher Unterbringung registriert. Der Großteil wohnt in regulären Unterkünften oder Programmen wie „In Zukunft Wohnen“ und „Unterkünfte mit Perspektive Wohnen“. Rund zwölf Prozent der Geflüchteten sind hingegen in Hotels untergebracht. Wer privat oder in einer eigenen Wohnung lebt, taucht in der Statistik nicht auf.

Hamburg verfügt aktuell über 45.577 Unterkunftsplätze an 218 Standorten. Sie sind zu 91 Prozent belegt. Weil die Kapazitäten nicht reichen, nutzt die Stadt Hotels und Hostels als sogenannte Interimsstandorte. Die Kosten liegen im Schnitt bei 81 Euro pro Person und Tag – inklusive Verpflegung, Sicherheitsdienst und Betreiberaufwand.

Im Jahr 2024 gab Hamburg insgesamt rund 550 Millionen Euro für die Versorgung, Unterbringung und Integration von Geflüchteten aus.

Die Sozialbehörde betont, dass Hotels trotz sinkender Zugangszahlen derzeit unverzichtbar seien. „Die temporären Kapazitäten sind notwendig, um allen Asyl- und Schutzsuchenden mit Unterbringungsbedarf einen Platz anbieten zu können“, heißt es aus der Behörde.

Langfristig soll die Unterbringung jedoch vollständig in regulären Wohnunterkünften erfolgen.