Sotschi (Russland) – Auf dem Waldai-Fourm, eine PR-Plattform des Kremls, in Sotschi an der Schwarzmeerküste holte Russen-Präsident Wladimir Putin (72) zum Rundumschlag aus – und am Ende gab es Alarm!
Zunächst schimpfte Putin über die mögliche Tomahawk-Hilfe der USA für die Ukraine. Das wäre „eine qualitativ neue Eskalationsstufe, auch in den Beziehungen zwischen Russland und den USA“, so Putin. Am Kräfteverhältnis würde das nichts ändern, die russische Luftabwehr würde sich schnell auf die neue Bedrohung einstellen.
Lob für Trump
Dann lobte Wladimir Putin US-Präsident Donald Trump (79) für seine Friedensbemühungen im Nahen Osten und der Ukraine. Das Treffen in Alaska sei ein Versuch gewesen, „nach möglichen Wegen zur Beilegung der Ukraine-Krise zu suchen.“ Er habe sich im Gespräch mit Trump „wohlgefühlt“.
Beim Treffen mit Trump habe sich Putin nach eigener Aussage „wohlgefühlt“
Foto: Kevin Lamarque/REUTERS
Das Treffen in Alaska hat bislang jedoch nichts bewirkt. Im Gegenteil: Moskau hat sogar noch die Intensität der Bombardierungen erhöht. Dazu die Provokation der Luftraumverletzungen in Polen, Estland und Rumänien. Doch dies lässt Putin unerwähnt.
Mehr zum ThemaDrohungen Richtung Europa
Frankreichs Beschlagnahme eines Öltankers mit zweifelhafter Herkunft bezeichnete der Kreml-Depot als Akt der „Piraterie“. Das Schiff ist mutmaßlich Teil von Putins Schattenflotte. Es steht in Verdacht im Zusammenhang der Störungen des Luftverkehrs in Dänemark und Norwegen durch illegale Drohnen-Flüge in der vergangenen Woche.
Französische Soldaten haben den Tanker „Boracay“ aufgebracht. Der Verdacht: von hier starteten letzte Woche Drohnen, die den Luftverkehr in Dänemark störten
Foto: Stephane Mahe/REUTERS
Russlands Schattenflotte: Öltanker von französischer Marine gestoppt
Quelle: Reuters02.10.2025
Putin wies jede Verwicklung mit einem sarkastischen Lächeln zurück. Es sei ein Versuch Frankreichs, von innenpolitischen Problemen abzulenken, und der Nato, Spannungen zu schüren, um die Verteidigungsausgaben zu erhöhen. „Das Risiko einer Konfrontation wird deutlich zunehmen“, drohte er.
Drohnen-Alarm in Sotschi
Kurz nach Putins Rede wurde das Thema dann doch sehr real – und sehr nah für den Kreml-Despoten. In der Region wurde Alarm wegen ukrainischer Drohnen ausgelöst. Menschen erhielten eine Warn-SMS: „Verlassen Sie die Straßen, halten Sie sich in Gebäuden von Fenstern fern!“, hieß es. Die Flughäfen von Sotschi und Gelendschik wurden geschlossen.
Der Flughafen von Sotschi wurde wegen Drohnen-Alarm geschlossen (Archivfoto)
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Wo sich der Kremlchef befand, war nicht bekannt. Für Putin gibt es in Sotschi eine stark gesicherte Residenz, von der er aus oft arbeitet.