Alexander Leistner wurde 1979 in Werdau geboren und promovierte an der Universität Leipzig über die Friedensbewegung in der DDR. Am Institut für Kulturwissenschaften beschäftigt er sich heute mit dem „umstrittenen Erbe von 1989“. Jüngst erschien sein Buch „Extremwetterlagen – Reportagen aus einem neuen Deutschland“.
Gefühl „man ist nicht allein“ und Blick auf Erinnerungskultur
Demokratie braucht die Vielen, die sich ihrer vergewissern und sich ihrer sicher sind. Aus den Protesten Anfang 2024, als Zehntausende durch Begriffe wie „Deportation“ aufgeschreckt auf die Straße gingen, zieht Leistner die Hoffnung, dass sich gegen antidemokratisches Denken Widerstand formiert. Das Gefühl „man ist nicht allein“ müsse immer wieder hergestellt werden, die Verbindung zur Generation von 1989 sei nach wie vor wichtig. Dabei könne das Lichtfest, das Leipzig jedes Jahr am 9. Oktober in Erinnerung an den Herbst 1989 feiert, eine Möglichkeit sein, diese Gemeinschaft herzustellen. Dabei wäre Alexander Leistner aber nicht Wissenschaftler, wenn er nicht auch einen kritischen Blick auf die Erinnerungskultur hätte.
Podcast-Reihe “Leipzig und Leute”
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