Am 7. Oktober 2023 wurde Ihre Tochter Shani Louk unter grausamer Zurschaustellung durch die Hamas in den Gaza-Streifen verschleppt. Im Mai 2024 hat die israelische Armee ihre Leiche gefunden und Sie erlangten Gewissheit, dass sie ermordet worden war. Wie blicken Sie auf diese Zeit der Ungewissheit zurück, und was bedeutet Ihnen das Datum, der Schwarze Sabbat?
Am 7. Oktober wussten wir noch nicht, dass Shani wirklich tot ist. Wir hatten immer noch Hoffnung, obwohl das Video so schrecklich war und viele uns gesagt haben, dass sie überlebt hat, kann nicht sein. Dann bekamen wir Gewissheit, dass Shani nicht mehr am Leben ist, weil ein Teil von ihrem Schädelknochen gefunden wurde. Die Ungewissheit ist wirklich das Schlimmste. Ich weiß nicht, wie die anderen Familien das durchhalten nach zwei Jahren. Ich bin schon fast verrückt geworden in den drei Wochen.
»Ich hätte mir nie vorstellen können, dass wir in solch eine Situation geraten, in der derartige Desinformation gedeiht. Auf Social Media ist wirklich alles erlaubt, und es gibt so viele Fake News.«
Wir haben dann wenigstens dieses Zeichen bekommen und konnten dadurch etwas abschließen, auch wenn es erst mal kein Begräbnis gab. Nach sieben Monaten haben wir die Nachricht bekommen, dass die Armee den Körper gefunden hat, verborgen in einem Tunnel in Jabalia. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet, aber als sie zurückkam, war es dann doch ein Abschluss und auch wichtig, damit wir sie beerdigen konnten.