Es war für viele Beteiligte, die in unmittelbarer Nähe standen, ein Schock: Am 18. Juli 2025 gab es ein Unglück beim Abschlussfeuerwerk der Düsseldorfer Rheinkirmes. Zwei Raketen flogen um 22.45 Uhr nicht in den Abendhimmel, sondern schossen quer über die Rheinwiesen in Richtung einer Menschenmenge auf der Kniebrücke. Und einer der beiden Feuerwerkskörper traf tatsächlich Zuschauende.
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Schreckliche Folge: Es gab 19 Verletzte, darunter auch Kinder. Mehrere Personen mussten sogar schwer verletzt ins Krankenhaus. Andreas-Paul Stieber, Chef der veranstaltenden St. Sebastianus-Schützen, zeigte sich damals tief getroffen. Über die Zukunft des Feuerwerks wollte er mit seinen Vereinskollegen aber zunächst „keine affekthafte Entscheidung“ treffen.
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Laut eines Berichts des WDR will nun der Vorstand der Sebastianus-Schützen seine Mitglieder befragen, ob es überhaupt – und wenn, dann wie – mit dem Kirmes-Feuerwerk weitergehen soll. Nach dem Vorfall im Sommer gab es – vor allem auf den einschlägigen Social Media-Plattformen – viele Stimmen, die das beliebte Feuerwerk abschaffen wollten. „Es ist noch nichts entschieden, denn wir warten die finalen Ergebnisse ab“, sagt nun Schützenchef Stieber auf Anfrage der NRZ. Er bestätigt: „Ja, wir denken über eine breite Befragung der Mitglieder nach. Aber in diesem Jahr werden wir sicherlich nichts mehr entscheiden.“
Rheinkirmes Düsseldorf: Unglück geriet bundesweit in die Schlagzeilen
Der Vorfall im vergangenen Sommer geriet bundesweit in die Schlagzeilen. Es wurde sogar ein Gottesdienst für die Betroffenen des Unglücks abgehalten, der es bis in die ARD-Tagesthemen schaffte. Im ganzen Land wurde in der Folge darüber debattiert, ob ein Pyro-Feuerwerk während eines Volksfestes noch zeitgemäß sei.
Aber auch schon vor dem Unglück im vergangenen Sommer war das traditionelle Kirmes-Feuerwerk in Düsseldorf nicht unumstritten. Kritiker sagen, dass die Pyroshow im Vergleich zum Feuerwerk beim Japan-Tag nicht mehr besonders attraktiv und von daher – auch aus emmisionstechnischen Gründen – verzichtbar sei. Andere halten nach wie vor dagegen: Das Kirmes-Feuerwerk sei gute Tradition, und außerdem sei die erstmals eingeführte Drohnen-Show im Sommer dieses Jahres nicht so spektakulär wie erwartet gewesen – und deshalb auch kein Ersatz.
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Nach dem Unfall am 18. Juli dieses Jahres meldete sich die Bezirksregierung Düsseldorf und erklärte, das Feuerwerk sei vorab geprüft worden, und es hätte keine Beanstandungen gegeben. Zudem ging die Behörde nach mehreren Untersuchungen davon aus, dass ein „Rohrkrepierer“ mögliche Ursache des Unfalls gewesen sei. Demnach könnte eine der Kugelbomben bereits in einem Abschussrohr explodiert sein und hätte damit die übrigen Abschussrohre so verschoben, dass diese ihre Raketen nicht nach oben, sondern in seitlicher Richtung abgeschossen hätten.