Wegen Drohnensichtungen musste der Franz-Josef-Strauß-Flughafen geschlossen werden, 17 Flüge fielen aus. Die Polizei ließ Feldbetten aufstellen, rund 3000 Passagiere waren gestrandet. Inzwischen ist der Airport wieder geöffnet.

Wegen Drohnensichtungen sind am Flughafen in München am Donnerstagabend 17 Flüge ausgefallen. Mehrere Menschen hatten von einer Drohne in der Nähe des Flughafens berichtet, teilte die Bundespolizei in der Nacht mit. Etwa eine Stunde später habe es auch Sichtungen unmittelbar über dem Flughafengelände gegeben. Die Bundespolizei suchte am Boden und mit einem Hubschrauber auch in der Luft, fand jedoch nichts.

Bereits ab 22.15 Uhr durften keine Maschinen mehr in München landen und wurden auf die Flughäfen Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg und Wien umgeleitet. Gegen 22.30 Uhr ließ die Deutsche Flugsicherung dann auch die Startbahnen schließen. Ein Passagier sagte, sein Flugzeug hätte schon auf der Startbahn gestanden und sei dann zum Terminal zurückgerollt. Zahlreiche gestrandete Reisende mussten die Nacht am Flughafen verbringen. Die Polizei und die Flughafenfeuerwehr bauten im Terminal Feldbetten auf und versorgten die Menschen mit Verpflegung. Rund 3000 Passagiere waren von den Flugausfällen betroffen.

Aus Lärmschutzgründen gibt es für den Franz-Josef-Strauß-Flughafen ein Nachtflugverbot zwischen Mitternacht und 5 Uhr früh. Die Beamten der Landes- und Bundespolizei überwachten während der gesamten Nacht das Gelände. Am Morgen wurde nach Rücksprache mit der Polizei der Flugbetrieb wieder aufgenommen, das erste Flugzeug landete um 5.25 Uhr.

Spahn unterstützt Forderung nach Drohnenabwehr

Unterdessen schließt sich Unionsfraktionschef Jens Spahn angesichts der Gefahr feindlicher Drohnen in Europa Forderungen nach einem sofortigen Aufbau einer funktionierenden Drohnenabwehr an. „Statt mit Kampfjets auf Drohnen zu schießen, benötigen wir ein verzahntes und agiles technologisches Ökosystem, mit dem wir sofort reaktionsfähig sind. Wir müssen schnellstmöglich eine funktionierende Drohnenabwehr aufbauen“, sagte der CDU-Politiker der Mediengruppe Bayern. Dies müsse jetzt und nicht erst in fünf Jahren geschehen.

Spahn schließt sich auch Außenminister Johann Wadephul an, der eine Wehrpflicht für Deutschland fordert: „Wenn die These des Verteidigungsministers stimmt, dass Putin 2029 Nato-Gebiet angreifen könnte, dann kann die gemeinsame Schlussfolgerung nur sein, dass wir beim Wehrdienst deutlich ambitionierter sein müssen. Also: Ja, da hat Jo Wadephul recht.“

dpa/fro