Standdatum: 1. Oktober 2025.
Autorinnen und Autoren:
Joschka Schmitt
Elvis-Fans erinnern an die Ankunft des US-Sängers Elvis Presley in Bremerhaven.
Bild: Radio Bremen
Fans haben die Ankunft von Elvis Presley vor 67 Jahren in Bremerhaven gefeiert. Im Hafen trafen sich Menschen aus ganz Deutschland – einer war auch 1958 vor Ort.
Als der sogenannte „King of Rock’n’Roll“ am 1. Oktober 1958 als Rekrut der US-Army deutschen Boden betrat, zog das Ereignis Menschenmassen an. Inzwischen markiert eine Gedenktafel die Stelle an der Columbuskaje. Rundherum versammeln sich seit 2015 jährlich zahlreiche Fans, um ihrem Idol am Jahrestag zu gedenken.
Diesmal geht es für rund 80 Fans durchs Kreuzfahrtterminal an die sonst nicht zugängliche Kaje, teils mit Elvis-Tolle und Verkleidung. Für Elvis-Imitator Michael Aden aus Wilhelmshaven besteht kein Zweifel an der Bedeutung des damaligen Rockstars.
Elvis ist die größte musikalische Faszination des 20. Jahrhunderts. Elvis war der Größte, er ist immer noch der Größte. Und er inspiriert immer noch Millionen von Fans weltweit. Um 9:22 Uhr am 1. Oktober 1958 legte die „USS General Rendall“ hier an und Elvis stieg von Bord.
Michael Aden, Elvis-Imitator
Schul-Entschuldigung für Elvis Presley
Damals wie heute dabei: Werner Graßmann aus Bremerhaven, der einiges dafür tat, um dem Ereignis als 12-Jähriger beizuwohnen: „Ich habe zu meiner Oma gesagt: Da muss ich hin, kannst du mir eine Entschuldigung für die Schule schreiben?“ Er habe in der Nähe gewohnt, erzählt der Rentner. Vorne hätten die Großen gestanden, er selbst eher im Hintergrund. „Aber ich habe Elvis gesehen und bin dann hinter dem Zug hergerannt, aus dem er Nelken oder sowas geschmissen hat – das war ein einmaliges Erlebnis“, erinnert sich Graßmann.
Das Schiff lag da und es dauerte natürlich, bis die ganzen Soldaten kamen. Elvis hat gewunken und das Volk johlte. Das war spannend und schön. Ein kurzer Moment, aber ein Moment für die Ewigkeit.
Werner Graßmann, Elvis-Zeitzeuge
Mitorganisiert hat das Treffen Barbara Elter aus Oldenburg. Sie war 1958 im Alter von sieben Jahren noch zu klein, wie sie sagt. Das Elvis-Fieber packte sie später über ihre Geschwister. „Elvis war ein Ausnahmekünstler, Entertainer und Schauspieler, hat Musikgeschichte geschrieben“, sagt Elter. „Rebell und Revolutionär“ sei er gewesen, was Musik und Bewegung auf der Bühne angeht. Und: „Es gibt nach wie vor weltweit 50 Millionen Elvis-Fans – die können nicht irren, das ist einfach eine Faszination.“
Elvis-Fans aus ganz Deutschland in Bremerhaven
Diese Faszination hat Ines Titzmann aus Wolfenbüttel zum Mitglied des Elvis Presley Vereins im hessischen Bad Nauheim werden lassen – dort, wo der Rekrut schließlich in einer Kaserne untergebracht war. Sie sei 1976 Fan geworden, 1977 starb ihr Idol.
Er hat mit seiner Musik immer ganz besondere Momente in meinem Leben umschrieben. Ich fühle ihn ein Stück weit. Das ist immer wieder schön, wenn man mit ganz vielen Menschen zusammen ist, die das auch so sehen und weite Wege auf sich nehmen.
Ines Titzmann, Elvis-Fanclub-Mitglied
Tatsächlich sind auch diesmal gut vernetzte Elvis-Fans aus dem ganzen Bundesgebiet nach Bremerhaven gereist, sagt Mitorganisatorin Elter. „Es spricht sich herum, wir haben auch Werbung gemacht: Wir haben München hier, Flensburg, Bielefeld, Thüringen – von überall her.“ Neben weiterem Programm darf auch Musik nicht fehlen.
Es kommt noch Jailhouse-Rock, weil das aus der Zeit ist, als er ankam – 1958. Und es passte ja auch: Er musste zur Armee und sein ganzes wildes Millionärs- und Bühnenleben war erstmal ad acta gelegt.
Barbara Elter, Elvis-Treffen-Organisatorin
Nach der Huldigung zieht die Gruppe schließlich weiter in den Treffpunkt Kaiserhafen um weiterzufeiern. Dann kehrt an der Columbuskaje vorläufig wieder Ruhe ein – bis sich die Ankunft von Elvis Presley in Bremerhaven zum nächsten Mal jährt.
Bild: Radio Bremen | Georg Schmidt
Quelle:
buten un binnen.
Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Der Morgen, 1. Oktober 2025, 9:10 Uhr