Beim Aufräumen ihrer Wohnung in Nippes hat eine 43-jährige Kölnerin am Samstag (3. Oktober) eine unerwartete Entdeckung gemacht, die für einen großen Schrecken sorgte.

In einem Einkaufsnetz, in dem sie im Hausflur mehrere Jutebeutel aufbewahrt, fand sie eine männliche Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana). Das Tier kann eine Größe von bis zu fünf Zentimetern erreichen und ist damit deutlich größer als die meisten heimischen Spinnenarten. Ursprünglich stammt die Art aus dem Mittelmeerraum.

Dass die Nosferatu-Spinne in der Erdgeschosswohnung im Kölner Hinterhof auftauchte, ist kein Einzelfall. Einst als blinde Passagiere auf Schiffen nach Deutschland gekommen, wurde die Art hierzulande erstmals 2005 nachgewiesen. Seit einigen Jahren ist sie auch in Nordrhein-Westfalen heimisch. „Es ist bereits die dritte Nosferatu-Spinne in drei Jahren, jedes Jahr eine“, so die Kölnerin.

Spinne sucht im Herbst die Nähe zu Häusern

Laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) fühlt sich das Tier durch die Klimaerwärmung auch in Deutschland zunehmend wohler. Insbesondere im September, wenn die Temperaturen sinken, suchen die Achtbeiner gerne Schutz in wärmeren Häusern, da sie außerhalb kaum überlebensfähig sind.

Obwohl die Nosferatu-Spinne giftig ist, gilt sie für Menschen ohne entsprechende Allergien als harmlos. Ihr Biss wird in der Regel mit einem Mückenstich verglichen, der anschwellen und sich röten kann. In selteneren Fällen kann die Wirkung auch einem Bienenstich ähneln.

Die Kölner Nosferatu-Spinne: Die eindeutige Färbung und das markante Muster auf dem Körper ist deutlich zu erkennen.

Die Kölner Nosferatu-Spinne: Die eindeutige Färbung und das markante Muster auf dem Körper ist deutlich zu erkennen.

So verhält man sich bei einem Fund richtig

Die Spinne beißt zudem nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Wer ein solches Tier entdeckt, sollte es daher nicht reizen oder mit der bloßen Hand berühren. Statt die Spinne zu töten, empfiehlt es sich, vorsichtig ein Glas über sie zu stülpen, ein Stück Pappe darunter zu schieben und das Tier so sicher nach draußen zu bringen.

Die Kölnerin aus Nippes hat genau das getan. Früher sei sie ein Fan von Spinnen gewesen, heute habe sie aber „schon Respekt und ein bisschen Angst“.

Unterschiede zur Hauswinkelspinne

Die Nosferatu-Spinne wird häufig mit der ebenfalls in Häusern vorkommenden Hauswinkelspinne verwechselt. Zoropsis spinimana hat jedoch im Verhältnis zum Körper kürzere, kräftigere Beine und ist heller. Ihr markantestes Merkmal ist eine Zeichnung auf dem Vorderkörper, die an die Vampirfigur aus dem Stummfilmklassiker „Nosferatu“ von 1922 erinnert. Auch im Verhalten unterscheiden sie sich: Während die Hauswinkelspinne in einem Trichternetz auf Beute wartet, jagt die Nosferatu-Spinne aktiv und fängt Insekten wie Mücken im Sprung. (red)