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Das russische Militär hat nach Angaben aus Kiew ukrainische Energieanlagen in mehreren Gebieten mit Drohnen und Raketen angegriffen. Russland führt nach Einschätzung des dänischen Geheimdiensts einen hybriden Krieg gegen Dänemark und den Westen.
15:30 Uhr
Dobrindt: Bauen Drohnen-Zusammenarbeit mit Ukraine und Israel aus
Deutschland wird nach Angaben von Innenminister Alexander Dobrindt seine Zusammenarbeit mit der Ukraine und Israel bei der Drohnenabwehr ausbauen. Es werde bei der Bundespolizei eine neue Einheit aufgebaut, die sich ausschließlich mit der Drohnenabwehr der Zukunft beschäftigen werde, sagte der CSU-Politiker. Daran angebunden seien Entwicklungs- und Forschungsabteilungen, die in enger Kooperation mit Partnern wie Israel und der Ukraine arbeiten sollten.
Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sagte bei Welt TV, die Ukraine könne aufgrund ihrer Erfahrungen im Abwehrkampf gegen Russland wertvolle Hilfestellung im Kampf gegen Drohnen leisten.
15:10 Uhr
Polen will NATO-Pipelinenetz zur Truppenversorgung beitreten
Die polnische Regierung hat angekündigt, dem bestehenden Pipeline-System der NATO zur Kraftstoffversorgung der Truppen beizutreten. Warschau plane eine „300 Kilometer lange Pipeline“, die von der deutschen Grenze bis zum nordostpolnischen Armeestützpunkt Bydgoszcz, einem Übungsstandort der NATO, reichen soll, sagte Polens stellvertetender Verteidigungsminister Cezary Tomczyk.
Die polnische Regierung und der nationale Pipelinebetreiber Pern stellten das 4,7 Milliarden Euro teure Projekt gemeinsam vor. Dabei handele es sich um „eine der größten Investitionen in die Sicherheit des polnischen Staates der vergangenen 30 Jahre“, fügte Tomczyk hinzu. Das Projekt befinde sich noch in der Planungsphase, bei der Polen von der NATO finanziell unterstützt werde. Wenn diese abgeschlossen ist, müssen alle 32 Mitglieder des Verteidigungsbündnisses zustimmen, damit der Bau beginnen kann.
Das 10.000 Kilometer lange Pipeline-Netz der NATO dient der Versorgung der europäischen Stützpunkte des Verteidigungsbündnisses mit Treibstoff. Es verbindet unter anderem Lager, Luftwaffenstützpunkte, zivile Flughäfen und Eisenbahnverladestellen miteinander und hat eine Kapazität von 4,1 Millionen Kubikmetern.
15:01 Uhr
Nach Angriff auf Gasanlagen: Ukraine meldet schwere Schäden
Der massive russische Luftangriff auf wichtige Gasanlagen in der Ukraine hat nach offiziellen Angaben schwere Schäden verursacht. Russland habe in der Nacht 35 Raketen und 60 Drohnen auf Anlagen des staatlichen Energiekonzerns Naftogaz in der östlichen Region Charkiw und in der zentralen Region Poltawa abgefeuert, teilte Naftogaz-Chef Serhij Korezkyj mit. Es handle sich um den bislang schwersten Angriff auf Einrichtungen seines Unternehmens. „Ein erheblicher Teil unserer Anlagen wurde beschädigt. Einige der Zerstörungen sind schwerwiegend“, so Korezkyj. Es gebe keinen militärischen Grund für diese Angriffe.
Der größte private Energieversorger der Ukraine, DTEK, teilte mit, er habe nach dem Angriff den Betrieb an mehreren Standorten in der Region Poltawa eingestellt. Mehr als 8.000 Verbraucher waren dem Regionalgouverneur zufolge ohne Strom.
14:06 Uhr
Schweden will mehr Befugnisse für Küstenwache
Schweden will die Sicherheit in der Ostsee erhöhen und hat dafür konkrete Maßnahmen vorgeschlagen. Die Befugnisse der Küstenwache bei der Seeüberwachung sollten ausgeweitet werden, forderte Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin. „Wir haben uns unsere äußere Lage nicht ausgesucht, aber wir müssen mit der Realität umgehen, mit der wir konfrontiert sind.“
Hintergrund ist die erhöhte Alarmbereitschaft in der Region nach mehreren Vorfällen an Unterseekabeln und Gaspipelines seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022. Auch die jüngste Sichtung von Drohnen und Luftraumverletzungen sorgt für Nervosität. Die NATO, deren Mitglied Schweden ist, hat bereits eine Verstärkung ihrer Einsatzkräfte im Ostsee-Raum angekündigt.
13:52 Uhr
Österreich fordert Freigabe von Sanktionsvermögen für Raiffeisen
Österreich dringt Insidern zufolge in der Europäischen Union auf eine umstrittene Regelung zur Entschädigung der Raiffeisen Bank International (RBI) für eine in Russland verhängte Strafe. Die Regierung in Wien bestehe darauf, in das derzeit diskutierte 19. Sanktionspaket eine entsprechende Klausel aufzunehmen, sagten EU-Diplomaten der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach sollen Aktien des österreichischen Baukonzerns Strabag im Wert von rund zwei Milliarden Euro freigegeben werden, die dem sanktionierten russischen Oligarchen Oleg Deripaska zugerechnet werden. Zuerst hatte die „Financial Times“ darüber berichtet. Die Aktien der RBI legten an der Wiener Börse gut sechs Prozent zu.
Hintergrund ist ein Urteil eines russischen Gerichts. Dieses hatte Raiffeisen nach einer Klage von Deripaskas früherer Firma Rasperia zu einer Strafzahlung von zwei Milliarden Euro verurteilt. Gleichzeitig stellte das Gericht in Aussicht, dass Raiffeisen die Strabag-Anteile übernehmen könne. Dies war der Bank jedoch bislang nicht möglich, da die Aktien unter EU-Sanktionen eingefroren sind. Deripaska war 2022 auf die Sanktionsliste gesetzt worden, weil ihm die Unterstützung der russischen Rüstungsindustrie nach dem Einmarsch in der Ukraine vorgeworfen wird.
12:27 Uhr
Ukraine greift russische Industrieanlagen im Uralgebiet an
Die Ukraine hat eine russische Erdölraffinerie im Südural mit Drohnen angegriffen. „In der Region wurde durch feindliche Drohnen ein Angriffsversuch auf ein Industrieobjekt unternommen“, schrieb der Gouverneur des Gebiets Orenburg, Jewgeni Solnzew, bei Telegram. Verletzte habe es nicht gegeben, und die technischen Prozesse im Unternehmen seien nicht gestört worden.
Dagegen zeigten Videos in sozialen Netzwerken mehrere Drohneneinschläge auf dem Gelände einer Raffinerie in Orsk. Die Großstadt nahe der kasachischen Grenze ist fast 1.500 Kilometer von Stellungen der Ukraine entfernt.
10:53 Uhr
Finnland: Sabotage-Klage gegen Schiff abgewiesen
Im Prozess um die Beschädigung mehrerer Unterwasserkabel in der Ostsee durch ein mutmaßlich zur russischen Schattenflotte gehörendes Schiff hat ein Gericht in Helsinki die Klage der Staatsanwaltschaft abgewiesen. „Es war nicht möglich, finnisches Strafrecht auf den Fall anzuwenden“, hieß es in einer Erklärung des Gerichts. Die Klage falle nicht in den Zuständigkeitsbereich des Gerichts.
Den drei Besatzungsmitgliedern des Öltankers „Eagle S“ wird vorgeworfen, im Dezember 2024 in der Ostsee das Stromkabel EstLink 2 und vier Telekommunikationskabel zwischen Finnland und Estland absichtlich beschädigt zu haben.
10:45 Uhr
Ukraine meldet Großangriff auf Energieinfrastruktur
Das russische Militär hat ukrainische Energieanlagen in mehreren Gebieten mit Drohnen und Raketen angegriffen. Die Hauptschläge seien dabei im zentralukrainischen Gebiet Poltawa und im ostukrainischen Gebiet Charkiw durchgeführt worden, teilte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mit. Schäden habe es auch in den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk, Odessa und im Kiewer Umland gegeben.
Insgesamt seien dabei fast 400 Drohnen und 35 Raketen unterschiedlichen Typs eingesetzt worden. 18 Raketen und 78 Kampfdrohnen sind den Angaben zufolge an 15 Orten eingeschlagen. Zudem seien Trümmer an weiteren 6 Stellen abgestürzt.
Nach Auskunft des Energieministeriums in Kiew sind dabei auch Anlagen der Gastransportinfrastruktur attackiert worden.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
10:45 Uhr
Vor Frankreich festgehaltener Öltanker setzt Fahrt fort
Ein von der französischen Marine festgehaltener Öltanker, der zur russischen Schattenflotte gehören soll, hat seine Fahrt fortgesetzt. Der chinesische Kapitän und der Steuermann, die sich vorübergehend in Polizeigewahrsam befunden hatten, seien wieder an Bord, hieß es am Freitag aus unterrichteten Kreisen. Am Donnerstagabend hatte der Tanker „Boracay“ sich wieder in Bewegung gesetzt und befand sich am Freitagmorgen bereits auf der Höhe von La Rochelle, wie aus mehreren auf maritimen Verkehr spezialisierten Websites hervorgeht.
10:45 Uhr
Dänischer Geheimdienst sieht Russland hinter Drohnenvorfällen
Nach wiederholten Drohnenvorfällen im Land kommt der dänische Geheimdienst zu der Einschätzung, dass Russland im Augenblick einen hybriden Krieg gegen Dänemark und den Westen führt. Das sagte der Chef des dänischen Auslandsnachrichtendienstes FE, Thomas Ahrenkiel, während einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Russland wolle Unsicherheit und Spaltung zwischen den NATO-Verbündeten erzeugen und dass man aufhöre, die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zu unterstützen.
10:45 Uhr
Ukraine stellt Stromnetz wieder her
Die Ukraine stellt nach russischen Angriffen die Stromversorgung im Norden des Landes schrittweise wieder her. Dies teilt Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko auf Telegram mit. In zwei Gebieten der Grenzregion Sumy sei die Versorgung nach nächtlichen Angriffen vollständig wiederhergestellt. In der benachbarten Region Tschernihiw gingen die Reparaturarbeiten voran. Dort waren nach russischen Angriffen am Mittwoch mehr als 300.000 Verbraucher ohne Strom.
10:45 Uhr
Der Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen