• Hyrox, eine Kombination aus Ausdauer und Kraft, zieht weltweit Sportbegeisterte an, mit Veranstaltungen in Städten wie Bangkok und Chicago.
  • Moritz Fürste, ehemaliger Weltklasse-Hockeyspieler, gibt wichtige Tipps für Teilnehmer, darunter die Bedeutung von Ernährung und Pulsüberwachung.
  • Die Veranstaltung in Hamburg ist ausverkauft, mit 15.000 Sportlern, die sich den anspruchsvollen Übungen stellen, darunter Skilanglauf-Simulation und Medizinball-Würfe.

Von Hamburg in die ganze Welt: Der Hyrox-Hype erfasst immer mehr Städte. Bangkok, Rio de Janeiro, Chicago, Melbourne – überall rennen Sportverrückte dem ehemaligen Weltklasse-Hockeyspieler und Miterfinder der Sportart Moritz Fürste die Türen ein. Von Donnerstag bis Sonntag kommen 15.000 Sportler in den Messehallen zusammen, um an ihr Leistungslimit zu gehen. Die Veranstaltung ist ausverkauft.

Einige sind zum ersten Mal dabei. Bei Hyrox ist eine Kombination aus Ausdauer und Kraft gefordert, die acht Übungen beanspruchen alle Muskelgruppen des Körpers. Dazu gehören eine Skilanglauf-Simulation, Ziehen und Schieben eines Schlittens, Burpees mit anschließendem Weitsprung, 1000 Meter auf einem Ruderergometer, das Schleppen von Hanteln über 200 Meter und Ausfallschritte mit Sandsäcken auf den Schultern. Zum krönenden Abschluss müssen die Teilnehmer 100-mal Medizinbälle an eine Wand werfen und dabei Kniebeugen machen. Vor jeder Übung müssen die Sportler einen Kilometer laufen.

„Unfassbar langweilig“: Mit dieser Übung hadert Hyrox-Gründer Fürste

Viele empfinden gerade die letzte Übung als Tortur. Fürste hingegen liebt es: „Das ist der mentale Aspekt: Die Übung noch durchballern und los geht’s ins Ziel“, sagt er. Ihm bereitet vor allem der Start ins Rennen die meisten Probleme. Bei der ersten Übung müssen die Teilnehmer 1000 Meter Skilanglauf simulieren. „Das finde ich unfassbar langweilig, die Meter werden nicht mehr und man hat noch das ganze Rennen vor sich“, sagt der 40-Jährige.

Athleten beim Hyrox-Wettkampf auf der Internationalen Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit, sowie Bodybuilding.

Beim Hyrox-Wettkampf sollten die Teilnehmer nicht zu schnell starten, sagt Gründer Moritz Fürste.
© IMAGO/Panama Pictures | Christoph Hardt

Für alle, die in Hamburg zum ersten Mal an den Start gehen, hat der zweimalige Olympiasieger noch drei wichtige Tipps parat: „Es ist wichtig, vorher vernünftig zu essen und sich gut aufzuwärmen“, sagt er. Das Rennen beginnt mit dem ersten von insgesamt acht Laufkilometern. „Manche denken, dass sie den ersten als Warm-up nutzen können, das ist aber totaler Blödsinn“, meint Fürste.

Drei Anfänger-Tipps von Hyrox-Gründer Moritz Fürste

Vor dem Rennen sei es wichtig, die Energiespeicher aufzufüllen. „Man sollte richtig Kalorien zu sich nehmen“, rät der ehemalige Profisportler. Der Körper muss auf eine lange Belastung vorbreitet werden. Tipp Nummer zwei: „Nicht zu schnell anfangen. Das klingt banal, aber das machen trotzdem alle falsch“, sagt Fürste.

„Gerade die Männer sprinten da raus und da weiß ich, dass die später wie ein Maikäfer auf dem Rücken liegen. Das passiert reihenweise“, berichtet er. Und tatsächlich: Auf den Hyrox-Videos sind oft muskelbepackte und oberkörperfreie Männer in der ersten Reihe zu sehen, die losstürmen, als würde am Ende des Kilometers ein neues Smartphone verschenkt werden.

Zum Abschluss rät Fürste den Sportlern noch, ihren Puls genau im Blick zu behalten. „Wenn man versteht, welche Rolle der Puls spielt, hat man viel erreicht“, sagt er und meint damit, dass die Herzfrequenz im gesamten Rennen in einem bestimmten Bereich verbleiben sollte. „Der Puls sollte möglichst nicht auf 190 hochschießen, dann dauert es länger, bis man in einem Bereich ist, wo man vernünftig laufen kann“, sagt Fürste, dessen eigener Puls erst am Montag wieder Normallevel erreichen könnte, wenn alle 15.000 Sportler gesund durch den Wettkampf gekommen sind.