Am 24. September fiel in der Ratsversammlung auch ein wichtiger Baubeschluss. Nämlich der zum Bau der neuen vierzügigen Grundschule in der Hans-Beimler-Straße in Möckern. Auch so ein Projekt mit einem jahrelangen Vorlauf, das aber dringend gebraucht wird, um in Leipzig die benötigten Schulkapazitäten zu sichern. Und zwar trotz Haushaltssperre. Denn die Sicherung von Plätzen für Schülerinnen und Schüler ist von der Haushaltssperre ausgenommen, denn dazu steht die Stadt gesetzlich in der Pflicht.
Dabei werden mit dem Neubau an der Hans-Beimler-Straße gleich mehrere Fliegen erwischt, wie die Vorlage des Amtes für Schule in der Neufassung feststellt.
„Zur Sicherung der notwendigen Kapazitäten gemäß Sächsischem Schulgesetz (SächsSchulG) sowie der Umsetzung des Schulentwicklungsplanes der Stadt Leipzig in der Fortschreibung 2019 müssen zur Sicherung von Auslagerungskapazitäten für geplante Sanierungsmaßnahmen sowie zur Bereitstellung zusätzlicher Kapazitäten für das Werner-Heisenberg-Gymnasium mittel- und langfristig die benötigten Grundschulkapazitäten im Stadtbezirk Nordwest zur Verfügung gestellt werden. Hierzu soll am Standort der Hans-Beimler-Straße eine 4-zügige Grundschule und 3-Feld-Sporthalle realisiert werden“, liest man da.
Der Stadtrat hatte die Vorlage extra noch einmal um vier Wochen vertagt, weil der Neubau nun einmal auch die einmalige Gelegenheit eröffnet, zwei Schulen die vorzeitige Sanierung zu ermöglichen.
„Die 39. Schule wird das Gebäude Hans-Beimler-Straße ab Fertigstellung als Hauptnutzer nutzen. Die Hans-Kroch-Schule und die Geschwister-Scholl-Schule werden in paralleler Nutzung in das Gebäude während der jeweiligen Sanierung ausgelagert. Das aktuell durch die 39. Schule genutzte Gebäude wird frei, sodass sich am Standort zusätzliche Kapazitäten für das Werner-Heisenberg-Gymnasium entsprechend Schulentwicklungsplan ergeben“, heißt es in der Vorlage.
Was freilich auch nur dadurch möglich wird, dass sich die 39. Schule bereiterklärt hat, in den ersten Jahren zusammenzurücken, wenn die Kinder der Hans-Kroch-Schule und der Geschwister-Scholl-Schule mit im Haus sind.
Verzicht auf einen Auslagerungsstandort
„Diese Strategie erlaubt den Verzicht auf eine Entwicklung des geplanten Auslagerungsstandortes Witzlebenstraße (derzeit in Nutzung befindlicher Garagenhof)“, merkt das Amt für Schule noch an. Was ja bekanntlich die Sanierungspläne für die Schiller-Schule wieder um Jahre verschiebt, andererseits – wie Schulbürgermeisterin Vicki Felthaus betont – auch die Kosten für den in der Witzlebenstraße geplanten Auslagerungsstandort spart. In Zeiten knapper Kassen ein nicht unwichtiger Beitrag zur Haushaltskonsolidierung.
„Mit dem Bau der 4-zügigen Grundschule am Standort Hans-Beimler-Straße wird ein modernes Raumkonzept umgesetzt und die Kapazität im gemeinsamen Schulbezirk NW 4 insgesamt um zwei Züge erweitert“, betont das Amt für Schule. „Je nach Entwicklung der Schülerzahl in den nächsten Jahren erfolgt hier mit Umzug der bisher nur 2-zügigen 39. Grundschule ggf. eine Anpassung des Schulbezirkes, um eine optimale Auslastung zu gewährleisten.“
Baubeginn um zwei Jahre verzögert
Ursprünglich sollte die neue Schule in der Hans-Beimler-Straße schon ab 2024 gebaut werden. Dafür waren auch schon Fördermittel durch den Freistaat zugesagt. Da sich nun aber der Bau um zwei Jahre verschoben hat, muss die Stadt erneut Fördermittel beantragen, hofft auch, dass sie für diesen Schulneubau auch wieder bewilligt werden.
Für die Sporthalle gibt es freilich – wie zuletzt auch bei anderen Leipziger Sporthallen – keine Förderung vom Land.
Gebaut werden soll die neue Schule mit einer angeschlossenen 3-Feld-Sporthalle jetzt von Februar 2026 bis Juli 2029, sodass dort ab August 2029 der Schulbetrieb aufgenommen werden kann. Die Schule selbst wird knapp 35 Millionen Euro kosten, die Sporthalle weitere 13 Millionen Euro.