Wie gut, dass die Sperre endlich abgelaufen ist. Denn Michael Fomin ist nicht einfach nur ein guter Stürmer, der in den ersten drei Saisonspielen gefehlt hat. Er schießt auch nicht einfach nur Tore. Michael Fomin schießt Michael-Fomin-Tore. Und das sehr zur Freude der meisten der gut 1300 Fans, die am Freitagnachmittag in die Eissporthalle kamen – sozusagen zum Auftakt des „Doubleheaders“ im Sportpark Wedau, da am Abend der MSV Duisburg den FC Hansa Rostock empfing. Die gute Laune ließ auch nicht nach. Denn der Eishockey-Oberligist EV Duisburg setzte sich gegen schwer zu bespielende Hammer Eisbären verdient mit 4:1 (1:0, 2:1, 1:0) durch.
Martin Schymainski (rechts) traf doppelt für die Füchse.
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„Wir hatten im zweiten Drittel gute Chancen, aber wir haben das Manko, dass wir diese Gelegenheiten noch nicht reinmachen“, sagte Hamms Trainer Tobias Stolikowski, der letztlich sagte: „Duisburg hat verdient gewonnen.“ Das sah auch Füchse-Coach Frank Petrozza so. „Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben im zweiten Drittel aber zu oft das Risiko gesucht. Aber wenn es nötig war, war ‚Willi‘ da“, lobte der Trainer seinen Torhüter Leon Willerscheid. „Kompliment an die Jungs. Jeder hat seinen Job gemacht.“
Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben im zweiten Drittel aber zu oft das Risiko gesucht. Aber wenn es nötig war, war ‚Willi‘ da.
Frank Petrozza, Trainer der Füchse
Das Spiel begann gleich mit einem „Aufreger“. Nach wenigen Sekunden wurde Sandis Zolmanis in der Angriffszone gefoult und heruntergedrückt – der Arm der Unparteiischen blieb unten. Zwei Wimpernschläge später war er dann aber oben, als Nicklas Mannes nach einem Zweikampf auf die Strafbank geschickt wurde. Das wäre noch zu verkraften gewesen, doch in der elften Minute blieb EVD-Verteidiger Michél Ackers auf dem Eis liegen. Als er wieder aufstand, hatte er einen blutenden Cut im Gesicht. Die Reaktion der Schiedsrichter: keine! Das wiederum brachte Füchse-Trainer Frank Petrozza derart in Rage, dass er in der ersten Drittelpause vehement auf den Beobachter des Deutschen Eishockey-Bundes einredete. Immerhin: Der EVD ging mit einer Führung in die erste Unterbrechung: Martin Schymainski stand vor dem Tor goldrichtig, um die Vorlage von Nardo Nagtzaam zu verwerten (19.). Allerdings machten die Hausherren, die aufgrund der Rückkehr von Michael Fomin und Klavs Planics freilich ihre Reihen umstellen mussten, zu viele kleine Fehler – vor allem in der eigenen Zone.
Durchgang Nummer zwei begann zwar mit einem Rückschlag, als die Hammer Eisbären einen Konter zum Ausgleich durch Dominik Lascheit nutzten (26.). Was die Füchse trotz aller kleinen Fehler auszeichnete: Sie arbeiteten immer weiter und kamen so zu ihren Chancen. Weil Michael Fomin gerne mal auf Patzer der Gegner spekuliert, stand er in der 29. Minute völlig blank vor dem letztjährigen Füchse-Goalie Julius Schulte. Da der EVD-Angreifer aber alles andere als humorlos ist, schoss er den Puck nicht einfach ins Netz, sondern tanzte den Keeper der Gäste aus und schaufelte die Scheibe in den Winkel. Hamm blieb allerdings gefährlich. Da Leon Willerscheid in den entscheidenden Momenten aber so kalt wie das Eis unter seinen Kufen ist, entschärfte der EVD-Torhüter einen Alleingang des Hammers Christian Schiling in der 38. Minute. Kurz darauf machten es die beiden bisherigen Duisburger Torschützen im Duett: Nach einem Doppelpass mit Michael Fomin schubste Martin Schymainski den Puck zum 3:1 über die Linie, obwohl er ihn nicht einmal richtig erwischt hatte (39.).
Bereits in der 44. Minute hätte die Partie entschieden sein können: Sandis Zolmanis nahm die Scheibe sehr sehenswert mit, legte sie rüber zu Edwin Schitz, doch Julius Schulte stoppte diesen so gerade noch. Auch bei Schitz‘ nächstem Versuch war der Ex-Fuchs zur Stelle (46.). War aber halb so wild. Denn der EVD spielte das Schlussdrittel souverän herunter, und dann brach auch endlich der Bann bei Egils Kalns: Der schnappte sich die Scheibe, kurvte durch das Angriffsdrittel und ließ Schulte beim 4:1 keinerlei Abwehrchance (57.).
Die Statistik:
Tore: 1:0 (18:04) Schymainski (Nagtzaam, Grosse), 1:1 (25:03) Lascheit (Zuravlev, Reuß), 2:1 (28:16) Fomin (Nagtzaam, Kalns), 3:1 (38:16) Schymainski (Fomin, Zolmanis), 4:1 (56:18) Kalns (Zolmanis, Kiedewicz).
Strafen: Duisburg 4, Hamm 0.
Zuschauer: 1306.