Nach Kunstsammlung NRW („Queere Moderne“) und Schauspielhaus (Geschlechterspiel in „Was Ihr wollt“) zelebriert nun auch die Deutsche Oper am Rhein die Lust am „Queeren“. Wenn auch keine Regenbogen-Fahnen der LGBTQ-Gemeinde am Düsseldorfer Opernhaus wehen, so geht’s queer auf der Bühne zu. Zweieinhalb Stunden wird getölt, getuntet und gekreischt. Nun ja. Das soll queer sein. Zumindest meint das Regisseur Daniel Kramer, der mit seiner Inszenierung von „Prima la Mamma“ von Donizetti so ganz auf schwul, lesbisch und bisexuell setzt. Und landet in platten Witzchen und Dauer-Klamauk. Wäre da nicht Donizettis wunderschön einlullende Musik zum Mitsummen, würde man sich fühlen wie in einem Off-Off-Theater der 1980er/90er Jahre. In Köln, Berlin oder Hamburg, dort wo Trash damals in Szene-Vierteln zu Hause war.