Publiziert3. Oktober 2025, 21:45

Galadinner: Guillaume würdigt bei Ansprache seine Vorgänger und Europa

Der neue Großherzog hat vor dem Galadinner einen Toast ausgesprochen. Eine Gelegenheit für das Staatsoberhaupt, seine Eindrücke von diesem historischen Tag zu teilen.

Marion Offner

Beim Galadinner im Großherzoglichen Palast am Freitagabend hat Großherzog Guillaume in einer Ansprache auf die historische Bedeutung seines ersten Tages als Staatsoberhaupt zurückgeblickt.

«Heute Morgen habe ich bei meinem Eid vor der Abgeordnetenkammer versucht, in Worte zu fassen, was mich zutiefst bewegt», sagte er. Dabei erinnerte er an seine Urgroßmutter, Großherzogin Charlotte, «die den Widerstandsgeist der Luxemburger verkörperte». Gemeinsam mit ihrem Sohn, Großherzog Jean, «hat sie in den dunkelsten Stunden unserer Geschichte Hoffnung und Würde eines Volkes vertreten, das unbeirrt an seiner Freiheit festhielt».

Guillaume würdigte seine Vorgänger, blickte aber auch nach vorn: «Heute ist es mir aufgetragen, mit tiefem Pflichtbewusstsein und einem klaren Bewusstsein für die Bedeutung dieser Tradition jene Werte zu tragen, die mir meine Urgroßmutter, mein Großvater und meine Eltern mit so viel Überzeugung vermittelt haben.»

«Die Monarchie im 21. Jahrhundert verankern»

Großherzog Guillaume

Der neue Großherzog kündigte an, die Monarchie im 21. Jahrhundert fest zu verankern und ihr volles Potenzial im Dienst der Gesellschaft zu entfalten. Er und seine Frau Stéphanie setzten sich für eine «kohäsive, inklusive und solidarische Gesellschaft» ein. Diese Prinzipien seien nicht nur Leitlinien ihres Handelns, sondern prägten «die Seele des modernen Großherzogtums» und hätten «maßgeblich zu dessen Ansehen und Wohlstand beigetragen».

Ein Schwerpunkt seiner Rede war Europa. «Solidarität, Freiheit, Demokratie, Gleichheit sowie die Achtung von Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde bilden das Fundament unserer Demokratien und das Herzstück der europäischen Identität, die wir teilen und bewahren müssen», sagte Guillaume.

«Auf Europa, auf die Freunde, auf meine Eltern, auf Luxemburg»

Großherzog Guillaume

Vor zahlreichen Gästen – unter ihnen Belgiens König Philippe, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Mitglieder des niederländischen Königshauses – betonte er die engen Bande Luxemburgs zu seinen Nachbarn: «Seit Jahrhunderten verbinden unsere Nationen weit mehr als geografische Grenzen. Sie haben unauflösliche Verbindungen geschaffen, die auf beispielhafter politischer, wirtschaftlicher und kultureller Zusammenarbeit beruhen, aber auch auf einer aufrichtigen Freundschaft zwischen unseren Völkern.»

Der Großherzog erinnerte zudem an die Bedeutung des Multilateralismus. «Unser Land mag klein sein, doch mit seiner weltoffenen Haltung hat es die Kooperation zu einem Grundprinzip und den Multilateralismus zu einer Berufung gemacht. Diese Europaidee feiern wir heute Abend: ein Europa der Werte, ein Europa des Friedens, das trotz aller Gegenwinde an die Kraft des Zusammenhalts glaubt. Nur ein starkes, geeintes Europa ist in der Lage, unsere Lebensweise zu verteidigen. Das ist keine Meinungsäußerung, sondern eine geostrategische Realität.»

Am Ende erhob Guillaume sein Glas «auf Europa, auf die Freunde, auf meine Eltern und auf Luxemburg».

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