In die Trainerdiskussion beim 1. FC Nürnberg um Miroslav Klose kehrt nach dem ersten Auswärtssieg der Saison Ruhe ein. Der kriselnde Zweitligist hat bei Fortuna Düsseldorf gewonnen und so Druck von den Schultern des Club-Trainers genommen. Die Mannschaft von Fußball-Weltmeister Klose setzte sich am Freitagabend 3:2 (1:0) bei der Fortuna durch. Es war der erst zweite Saisonsieg für Nürnberg, das vorerst in der Tabelle den Relegationsplatz 16 verließ.
Die Treffer von Rafael Lubach (28.), Julian Justvan (80., Handelfmeter) und Finn Becker (85.) ließen Kloses Team jubeln. „Es war brutal intensiv“, sagte Klose nach dreimaliger Führung und turbulenten Schlussminuten: „Die Mannschaft hat Moral, das hat man gesehen.“
Bei der Fortuna, für die Anouar El Azzouzi (67.) und Christian Rasmussen (83.) die ersten Heimtore der Saison erzielten, wird dagegen die Luft für Coach Daniel Thioune wieder dünner. Hatten die Düsseldorfer noch am vergangenen Wochenende im umkämpften 1:0 beim VfL Bochum eine Art Befreiungsschlag gesehen, so liegen sie nach der nun vierten Niederlage schon deutlich hinter den anvisierten Aufstiegsplätzen zurück.
Kloses Elf übersteht auch die 13 Minuten lange Nachspielzeit
Im Falle von Klose war wegen der Niederlage vorige Woche gegen Hertha BSC (0:3) schon vom möglichen „Endspiel“, von einer für ihn und den Club wegweisenden Begegnung, die Rede. „Endspiel habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass es kurz vor zwölf ist“, hatte Klose vor Anpfiff im Sender Sky erklärt: „Wir müssen punkten. Wir wissen, dass das ein Ergebnissport ist.“
In Düsseldorf plätscherte die Begegnung in den ersten 20 Minuten vor sich hin, zwingende Torchancen ergaben sich nicht. Umso überraschender fiel dann die Führung für die Nürnberger: Bei einem Konter des Clubs agierte die Abwehr der Fortuna chaotisch, Lubach traf mit einem wuchtigen Linksschuss. Nach der Pause agierten die Düsseldorfer zielstrebiger und belohnten sich mit dem Ausgleichstreffer von El Azzouzi. In der Folge entwickelte sich vor 38 204 Fans eine umkämpfte Schlussphase, der Nürnberger Siegtreffer fiel in der 85. Minute, und Kloses Elf überstand auch die extrem lange Nachspielzeit von 13 Minuten.