Das US-Militär hat vor der venezolanischen Küste
erneut ein Boot angegriffen. Geheimdienste hätten „zweifelsfrei
bestätigt, dass dieses Schiff Rauschgift geschmuggelt hat“, sagte
Verteidigungsminister Pete Hegseth. Bei dem Einsatz seien vier Menschen getötet
worden. Der Angriff sei in
internationalen Gewässern vor der Küste Venezuelas ausgeführt
worden, teilte Hegseth mit. Die Menge der Drogen, die das Boot geladen hätte, sei „beträchtlich“ gewesen, fügte
Hegseth hinzu, ohne dies zu erläutern.

Präsident Donald Trump schrieb im Internet, das
Boot sei „mit genug Drogen beladen gewesen, um 25 BIS 50 TAUSEND
MENSCHEN zu töten“. Er deutete an, es sei dabei gewesen, „in
amerikanisches Hoheitsgebiet einzudringen“, während es sich vor der
Küste Venezuelas befand.

Hegseth veröffentlichte auf der Plattform X ein Video, das die
Explosion eines Schiffes zeigt. Zu sehen ist ein kleines Boot, das sich auf offenem Wasser bewegt, als
es plötzlich explodiert. Als sich der Rauch der Explosion verzogen hat,
ist das Boot zu sehen, das in Flammen steht und bewegungslos auf dem
Wasser treibt.

Kampf gegen Drogenkartelle zu bewaffneten Konflikt erklärt

Es handelte sich um den mindestens vierten derartigen
Angriff binnen weniger Wochen. US-Präsident Donald Trump hat den
Kampf gegen Drogenkartelle zu einem „bewaffneten Konflikt“
erklärt
, wie vor weniger als einem Tag öffentlich bekannt wurde. Er nimmt dabei besonders den Schmuggel aus Venezuela
ins Visier. Rechtsexperten kritisieren das Vorgehen, mutmaßliche
Drogenschmuggler auf See aus der Ferne durch das Militär zu
töten, statt sie durch die Küstenwache festzunehmen und die
Frage der Täterschaft rechtsstaatlich festzustellen.

© Lea Dohle

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Das US-Militär hatte im September bereits drei
Boote angegriffen, die die Regierung in Washington als Drogentransporter
bezeichnete. Zuvor waren die US-Seestreitkräfte in der Karibik
verstärkt worden. Nach Angaben zweier Quellen im
Verteidigungsministerium befinden sich acht Kriegsschiffe mit mehr als
5.000 Matrosen und Marinesoldaten in der Region.

In Venezuela hat das US-Vorgehen Sorgen geschürt, die den
USA unliebsame Regierung um Machthaber Nicolas Maduro könnte das
eigentliche Ziel sein. Die USA haben eine Belohnung von 50
Millionen Dollar für Hinweise ausgelobt, die zu einer Festnahme
Maduros führen. Sie werfen ihm neben Wahlbetrug unter anderem
vor, Verbindungen zu Drogenschmugglern und kriminellen Gruppen
zu haben.